Münchner lieben sich: Immer mehr Kinder!

In der Landeshauptstadt leben so viele Menschen wie noch nie. Die Zahl der Geburten ist entgegen dem Bundestrend weiter auf Rekordniveau. Die kleine Holly ist eines der Christkinder.
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Christkind Holly: 2710 Gramm schwer, 50 Zentimeter groß.
Daniel von Loeper Christkind Holly: 2710 Gramm schwer, 50 Zentimeter groß.

In der Landeshauptstadt leben so viele Menschen wie noch nie. Die Zahl der Geburten ist entgegen dem Bundestrend weiter auf Rekordniveau. Die kleine Holly ist eines der Christkinder.

MÜNCHEN Überglücklich hält Christin Jähnichen (30) ihre kleine Holly im Arm. Es ist ihr erstes Kind, an Heiligabend im Dritten Orden geboren. Die süße kleine Holly gehört zu denen, die München so groß machen wie noch nie: Denn im Dezember zählt München fast 1,38 Millionen Einwohner. Ein neuer Rekord. Das liegt auch an Holly, denn Münchens Babyboom hält seit der Jahrtausendwende unvermindert an. Genauso wie der Zuzug von Neumünchnern.

Damit liegt München bundesweit mit an der Spitze. Gegen den Trend: Denn deutschlandweit geht die Zahl der Geburten dramatisch zurück. Als München 2009 Rekordzahlen notierte, meldeten die anderen die Städte die niedrigsten Geburtenraten. Damit war Deutschland Schlusslicht in der Europäischen Union bei den Geburten.

Dank Holly & Co. bleibt München in diesem Jahr nur ganz knapp unter dem absoluten Geburtenrekord des Vorjahres: Da erblickten 14306 Kinder in München das Licht der Welt. In diesem Jahr rechnet das Statistische Amt der Stadt mit 14148 Neugeborene (das ist eine geschätzte Zahl aus dem Dezember-Durchschnitt der letzten fünf Jahre). Das liegt unter der Rekordzahl aus dem Jahre 1966 (17280 Geburten) und weit über dem Tiefststand aus dem Jahre 1978 (9318). „Die Zahlen aus diesem und dem vorigen Jahr sind die höchsten Geburtenraten in München der vergangenen 40 Jahre“, so Gerhard Desch vom Statistischen Amt.

Gleichzeitig bleibt es in München bei einem deutlichen Geburtenüberschuss. Das ist seit der Jahrtausendwende ununterbrochen der Fall. Im Jahr 2000 wurden zum ersten Mal seit 31 Jahren (also seit 1969) mehr Kinder geboren, als Münchner starben. Bis dahin waren in München Geburtendefizite an der Tagesordnung.

Die Gründe für den Babyboom in München sind vielfältig und liegen wohl an der Stadt insgesamt. Denn das Elterngeld konnte schließlich bundesweit den Trend nicht wenden. Es liegt auch an den großen neuen Baugebieten, in denen junge Familien sich niederlassen und dem Bauboom bei Kinderbetreuungsstätten. So leben 196 der Babys in der Messestadt Riem (pro Kopf der Einwohner so viel wie in keinem anderen Viertel). Und es ist der ungebrochene Zuzug von qualifizierten Neubürgern – im Familiengründungsalter. Auch da liegt München nicht im Trend: Andernorts geht der Zuzug zurück.

Das sind die Geburtenzahlen für 2010 (im Vergleich zu 2009): Januar 1149 (2009: 1236), Februar 1203 (1151), März 1254 (1193), April 1136 (1077), Mai 1055 (1221), Juni 1287 (1185) Juli 1163 (1270), August 1174 (1183), September 1246 (1269), Oktober 1249 (1353), November 1277 (1132), Dezember ca. 955 (1036).

Willi Bock

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