Münchner KIT-Helfer am Germanwings-Absturzort
München – Die Reise in die Nähe der Unglücksstelle war für viele Angehörige der Absturzopfer ein wichtiger Schritt in ihrer Trauerarbeit: Diese Beobachtung machten vier freiwillige Helfer des Kriseninterventionsteams (KIT) München, die am Donnerstag deutsche Angehörige in Frankreich betreut hatten. "Die Nähe zur Unfallstelle hilft den Hinterbliebenen, das unbegreifliche Ereignis begreiflicher zumachen", sagte KIT-Mitarbeiter Martin Irlinger nach der Rückkehr des Helferteams am Freitag am Münchner Flughafen.
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Wie Teamleiter Dominik Hinzmann sagte, hatten die Männer die Angehörigen in Frankreich nach Le Vernet in der Nähe des Absturzorts und zu einer Trauerfeier in Seyne-les-Alpes begleitet. "Beim Trösten sind Worte nicht immer passend", sagte Irlinger. "Manchmal reicht es, ein Taschentuch zu reichen, oder die Betroffenen in den Arm zu nehmen."
Dass die Hinterbliebenen am selben Tag erfuhren, dass der Co-Pilot die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht habe, habe zunächst zu "mehr Wut" geführt, sagte Irlinger. Letztlich aber das hilfreich gewesen: "Die Frage nach der Ursache stand nicht mehr im Vordergrund. Die Hinterbliebenen konnten sich besser ihrer Trauer widmen." Ob auch Angehörige des Co-Piloten vor Ort gewesen waren, wussten die KIT-Helfer nicht zu sagen.
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