Münchner ist der beste Kellner der Welt

Der Gault Millau kürt Enrico Spannenkrebs zum „Oberkellner des Jahres“ – in der AZ sagt der 37-Jährige, warum Kellnern ein Traumjob ist und wie oft er Rotwein verschüttet.  
Kimberly Hoppe |
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Privat ist er leidenschaftlicher Rotwein-Trinker: Enrico Spannenkrebs arbeitet als Oberkellner im Atelier vom Bayerischen Hof – und ist der beste des Jahres.
Petra Schramek Privat ist er leidenschaftlicher Rotwein-Trinker: Enrico Spannenkrebs arbeitet als Oberkellner im Atelier vom Bayerischen Hof – und ist der beste des Jahres.

Der Gault Millau kürt Enrico Spannenkrebs aus München zum „Oberkellner des Jahres“ – in der AZ sagt der 37-Jährige, warum Kellnern ein Traumjob ist und wie oft er Rotwein verschüttet.

Er ist die Gastfreundlichkeit auf zwei Beinen – und das jetzt hochoffiziell: Der Münchner Enrico Spannenkrebs (37) wurde von der französischen Gourmet-Bibel Gault Millau zum „Oberkellner des Jahres“ gewählt. Enrico wer? Der Service-Superstar ist noch nicht allen Münchnern bekannt, das wird sich nun aber schlagartig ändern.

Seit der Eröffnung des Sterne-Restaurants Atelier im Bayerischen Hof vor einem Jahr arbeitet er dort als Oberkellner. Am Montag fand dort für handverlesene Gäste die Gault-Millau-Gala statt (siehe Preisträger unten). Die AZ sprach mit dem bestem Oberkellner der Welt, der vor lauter Freude bis morgens um halb fünf Uhr feierte.

AZ: Glückwunsch, Herr Spannenkrebs! Wie sieht’s aus – werden Sie häufiger Herr Ober oder Herr Kellner gerufen?

ENRICO SPANNENKREBS: Herr Ober, zum Glück. Das ist die offizielle Ansprache und bei uns im Haus halten sich die meisten Gäste daran.

Ist Kellnern ein Traumjob?

Für mich schon.

Nicht auch ein Knochenjob?

Das auch. Es verlangt körperlich viel ab, aber geistig auch. Es ist wichtig, fit zu bleiben. Deshalb gehe ich trotzdem manchmal noch ins Fitnessstudio. Die Bandscheibe ist ja so ein Kellner-Leiden und geht bei vielen kaputt.

Was ist das Schöne am Oberkellner-Dasein?

Was anderes kann ich mir gar nicht vorstellen. Es ist ein sehr komplexer Job. Man kommt viel herum, lernt spannende Leute kennen. Und der Kreis ist sehr familiär. Die Gäste aus London treffe ich paar Jahre später in München wieder.

Was war Ihr Schlüsselerlebnis für den Service?

Ich komme aus Kaufbeuren und lernte früh Hans Jörg Bachmaier, der heute Patron vom Blauen Bock ist, kennen. Er steckte mich Anfang der 90er, als ich nach München kam, mit dem Eckart-Witzigmann-Fieber an. In der Endphase vom Aubergine waren wir oft da – ich war gleich fasziniert und wurde in den Bann gezogen. Später saßen wir oft im Tantris, ich lernte Paula Bosch kennen und Peter Kluge.

Der charismatische, legendäre Maître.

Genau. Er wurde sofort zu meinem Vorbild und Mentor. Sein Fachwissen gepaart mit seinem Charme – einzigartig. Ich wollte so werden wie er.

Wie oft haben Sie einem Gast aus Versehen Rotwein übergeschüttet?

Das ist mir noch nie passiert. Soße zum Glück auch nicht.

Wer deckt bei Ihnen daheim den Tisch?

Mittlerweile meine knapp dreijährigen, süßen Zwillingsmädchen. Meine Frau kommt allerdings auch aus der Gastronomie – irgendjemand findet sich also immer.

Welche Münchner Restaurants können Sie empfehlen?

Das Tramin in Haidhausen und das Schweiger2, der Showroom ist echt toll.

Wie genussvoll ist München?

Wir müssen wieder die Sterne-Hochburg werden. Früher gab es zwei Drei-Sterne-Lokale in der Stadt.

Trifft man Sie auch im Fast-Food-Lokal?

Nein, nie! Vielleicht haben meine Töchter später mal den Wunsch. Aber jetzt lernen sie gerade, wie toll eine Bio-Paprika schmecken kann.

 

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