Münchner Geschichten um den VW Golf

Am 29. März 1974 lief in Wolfsburg der erste Seriengolf vom Band – die AZ erzählt drei besondere Münchner Golf-Geschichten
von  Vanessa Assmann
Ausflug mit dem Golf I.
Ausflug mit dem Golf I. © Volkswagen AG

 

Am 29. März 1974 lief in Wolfsburg der erste Seriengolf vom Band – die AZ erzählt drei besondere Münchner Golf-Geschichten

WOLFSBURG /MÜNCHEN Er prägt eine eigene Fahrzeugklasse, steht für das Lebensgefühl einer ganzen Generation und gilt auch ohne gefälschte Umfragen als Lieblingsauto der Deutschen – der VW Golf ist Kult. Am heutigen Samstag vor 40 Jahren begann in Wolfsburg die Serienproduktion des Einser-Modells.

Es war die Zeit des Ölpreisschocks, als Volkswagen tief in den roten Zahlen steckte – und nach dem Käfer dringend ein neues Erfolgsmodell brauchte. Es ging gut. 1976 kam der GTI. In den neun Jahren bis zum ersten Generationswechsel verkaufte sich der Golf I sechs Millionen Mal.

Heute ist die siebte Generation auf dem Markt, mehr als 30 Millionen Golf wurden verkauft. Kaum ein Deutscher, der nicht auch ein Golf-Erlebnis hat – und der sich nicht spontan dem Zitat von VW-Chef Martin Winterkorn anschließen würde: „Ich persönlich kann mir Volkswagen ohne Golf nicht vorstellen.“

Für Kenner hat vor allem der Golf I Kultstatus. Ein echter Einser-Fan ist zum Beispiel Jan-Hendrik Linnenkamp aus Bielefeld, Vorstand vom "1. Original Golf I IG e.V.". Worin die Faszination liegt? "Der Golf ist ein Sympathieträger", sagt Linnenkamp, der selbst ein marinogelbes Modell aus dem Jahr 1975 besitzt. "Und er verfügt über eine verständliche Technik, von der man heute nur träumen kann."

Geht man zurück in der Golf-I-Historie stößt man rasch auf München: Hier fuhren schon kurz nach Produktionsstart 1974 dutzende Golf.

Der Grund: Vom Schloss Nymphenburg starteten im Mai 1974 die Testfahrten für Journalisten aus aller Welt. Zuvor hatte Volkswagen bei der Pressekonferenz im Hilton am Turcherpark den Käfer-Nachfolger offiziell präsentiert und die Vorzüge bejubelt – Wasser- statt Luftkühlung, Reihen- statt Boxermotor, Front- statt Heckantrieb. Sachliches Design statt verspielter Rundungen.

Von einer der Testfahrten über Autobahnen und Gebirgsstraßen war am 22. Mai 1974 in der AZ zu lesen: Der „Mini mit Pfiff“ sei „sparsam, praktisch, wendig und robust.“ So schrieb AZ-Reporter Peter-Paul Doernhaus über den getesteten Viertürer. „Er ist von innen größer als von außen!“ Die Liebe für das „neue Sparmobil aus Wolfsburg“ – je nach Ausstattung zwischen 7.995 und 9.500 Mark – käme auf den zweiten Blick: „Da stört es nicht, dass der Golf keine Autoschönheit ist.“

 

In München hat der VW Golf viele Fans. Zwei besondere Golf-I-Liebesgeschichten lesen Sie in der Wochenendausgabe der Abendzeitung.

 

 

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