Münchner Freiheit: Jugendliche schlagen Mann krankenhausreif
MÜNCHEN - Wieder Gewalt in der U-Bahn: Drei Jugendliche pöbelten einen Mann (21) im Bahnhof Münchner Freiheit an – als das spätere Opfer weggehen wollte, schlugen ihm die Täter eine Flasche auf den Kopf. Mit einer Platzwunde am Hinterkopf musste der 21-Jährige ins Krankenhaus.
Schon wieder haben Jugendliche in der Münchner U-Bahn einen harmlosen Passanten angegriffen und zusammengeschlagen. Das Opfer ist ein 21-Jähriger aus Feldmoching, der am frühen Sonntagmorgen auf dem Heimweg von einem Kneipenbummel war. Die Täter zogen ihm in der U-Bahnstation Münchner Freiheit hinterrücks eine Bierflasche über den Schädel. Anschließend flüchteten die Angreifer unerkannt.
Streit zwischen dem Opfer und den Jugendlichen
Bernhard F. (Name geändert) hatte ein paar Bier getrunken. In der U-Bahnstation geriet er gegen 3.30 Uhr mit drei Jugendlichen aneinander, die am Bahnsteig standen und herumkrakeelten. „Worum es dabei ging, ist derzeit noch unklar“, sagt Polizeisprecher Gottfried Schlicht.
Nachdem Bernhard F. die Angelegenheit zu dumm wurde, drehte er sich um und fuhr mit der Rolltreppe hoch ins Zwischengeschoss. Den harmlosen Zwischenfall mit den Typen vom Bahnsteig hatte der 21-Jährige aus Feldmoching innerlich längst abgehakt. Nichts ahnend ging er zum Ausgang Feilitzschstraße.
Die drei Jugendlichen rannten hinter Bernhard F. her
Für die drei Jugendlichen war die Angelegenheit allerdings längst nicht erledigt. Sie wollten es dem Feldmochinger zeigen und rannten ihm hinterher. Auf Höhe der Rollstuhlfahrerrampe am Bauzaun holten sie den 21-Jährigen. Noch ehe Bernhard F. reagieren konnte, kassierte er einen Schlag. Die Angreifer zogen ihm auch noch hinterrücks eine Bierflasche über den Schädel. „Der Schlag war mit solcher Wucht geführt, dass das Glas zerbrach“, berichtet Gottfried Schlicht. Das Opfer ging mit einer blutenden Kopfwunde zu Boden.
Als sich Bernhard F. wieder auf die Beine gerappelt hatte, waren die Angreifer längst über alle Berge. Der 21-Jährige schleppte sich blutend zum Taxistand hoch. Eine der Fahrerinnen, eine 50-jährige Münchnerin, rief die Polizei. Die Polizei hat inzwischen die Aufnahmen der automatischen Überwachungskameras ausgewertet, konnte bisher die Angreifer nicht identifizieren. Der Überfall selbst ist auf den Videos nicht zu sehen.
Die Gewalt hört nicht auf
Bernhard F. wurde ins Schwabinger Krankenhaus gebracht. Er hatte Glück im Unglück. Außer der Platzwunde am Kopf blieb er unverletzt.
Zuletzt war am 6. Oktober in der U-Bahnstation Neuperlach Zentrum ein Student und dessen Freundin von zwei Jugendlichen verprügelt worden. Der jüngere der beiden Schläger ist erst 16 Jahre alt und war erst wenige Stunden vor der Attacke aus dem Gefängnis entlassen worden.
Mitte September schlugen zwei Jugendliche den Geschäftsmann Dominik Brunner am S-Bahnhof Solln tot, weil er vier Teenager vor ihnen beschützt hat.
Ralph Hub