Münchner Frauenarzt muss vier Jahre ins Gefängnis

Münchner Arzt filmt in seiner Praxis mit einer Kugelschreiberkamera heimlich Patientinnen während er sie im Genitalbereich untersucht.
Torsten Huber |
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Frauenarzt Christian K. (67) wird ein Aktenordner vor das Gesicht gehalten. Er filmte heimlich Patientinnen in seiner Praxis bei der Untersuchung.Links hinter ihm Anwalt Steffen Ufer.
Torsten Huber Frauenarzt Christian K. (67) wird ein Aktenordner vor das Gesicht gehalten. Er filmte heimlich Patientinnen in seiner Praxis bei der Untersuchung.Links hinter ihm Anwalt Steffen Ufer.

München - Der Frauenarzt und Waffennarr Christian K. (67) nimmt gefasst im Münchner Landgericht das Urteil auf: Vier Jahre Freiheitsstrafe weil er in seiner Praxis heimlich 68Patientinnen bei der gynäkologischen Untersuchung gefilmt, und knapp 300 Waffen illegal in seinem Keller in Moosach aufbewahrt hat (AZ berichtete).

Der Vorsitzende Richter Stephan Kirchinger rechnet in seiner Urteilsbegründung dem Angeklagten hoch an, dass er ein „überschießendes Geständnis“ abgelegt hat, seit Oktober 2012 in U-Haft sitzt und an die Opfer insgesamt 100000 Euro zahlen will.

Der Angeklagte filmt von 2010 bis 2012 heimlich in seiner Münchner Praxis meist junge und attraktive Frauen mit einer Kugelschreiberkamera. Brüste und den Genitalbereich zeichnet er auf. Die Aufnahmen habe er „zur Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse“ angefertigt und archiviert, so der Richter.

Nach einem Hinweis an die Behörden im September 2012, dass in der Frauenarztpraxis Unregelmäßigkeiten und nicht genehmigte medizinische Eingriffe stattfinden, werden die Räume und das Privathaus von Christian K. durchsucht. Neben den Sex-Aufnahmen findet die Polizei 700 Pistolen, Revolver sowie Sturm- und Maschinengewehre.

Nicht für jede Waffe kann er eine Erlaubnis vorzeigen. Sein Verteidiger Steffen Ufer hatte in seinem Plädoyer nicht mehr als drei Jahre Haft gefordert, weil sein Mandant „gesundheitlich schwer“ angeschlagen sei.

Wegen eines Krebsleidens habe man bei Christian K. den Darm kürzen und das linke Bein amputieren müssen. Zur Zeit sitzt K. im Rollstuhl. Seine Schulter ist gebrochen. Kann nicht mehr auf Krücken gehen.

 

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