Münchner Flughafen verzeichnet starken Verkehrsanstieg

Dieser Sommer brachte für den Münchner Flughafen fast so viele Passagiere wie das ganze Jahr 2020. Und das Angebot soll wachsen.
von  Ralf Müller
Passagiere stehen am Flughafen München an einem Check-in-Schalter. (Symbolbild)
Passagiere stehen am Flughafen München an einem Check-in-Schalter. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

München - Von einem rasanten Wachstum der Verkehrszahlen gegenüber dem Vorjahr hat der Vorstandschef der Flughafen München GmbH (FMG), Jost Lammers, gestern berichtet. I

In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg das Passagieraufkommen nach seinen Angaben um mehr als 215 Prozent auf knapp 23,2 Millionen und die Zahl der Flugbewegungen um 126 Prozent auf 201.000.
Damit hätten bis Ende September bereits über zehn Millionen Reisende mehr den Münchner Airport benutzt als im gesamten von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahr, sagte Lammers.

Flughafen München: Zahlen erholen sich von Corona

Für 2022 rechnet man insgesamt mit 30 Millionen Passagieren. Der Rekord des Jahres 2019 mit 48  Millionen Reisenden liegt jedoch in der Ferne. Die Corona-Krise hatte 2020 mit nur noch 11,1 Millionen Passagieren den Betrieb im Erdinger Moos weitgehend zum Erliegen gebracht und zeitweise Schließungen einer Startbahn und von Terminals erzwungen.

In den Sommermonaten Juli, August und September dieses Jahres hingegen zählte man mit 10,2 Millionen Passagieren schon fast so viel wie im ganzen Jahr 2020. Die Nachfrage nach Flugreisen sei „mit enormer Intensität“ zurückgekehrt, so Lammers. So enorm, dass nicht alle Dienstleistungsfirmen am Münchner Airport nach teilweise drastischer Ausdünnung des Personals in den Corona-Krisenjahren mithalten konnten.

Andere Flughäfen haben Gepäck teils falsch verladen

Beim Gepäck be- und -entladen habe es nicht so funktioniert, wie es sein sollte, räumte Lammers ein. Ein damit beauftragter Kooperationspartner habe eine Abmahnung erhalten.
Im vergangenen Reisesommer waren in München jede Woche Tausende herrenloser Gepäckstücke angelandet. Das habe nur bedingt mit Fehlentladungen an seinem Flughafen zu tun, sagte Lammers. Zu „70 bis 80 Prozent“ seien nicht abgeholte Koffer und Taschen Folge von falschen Verladungen an anderen Flughäfen.

Gemessen am Chaos, das von anderen deutschen Flughäfen berichtet wurde, habe es in München „stabile Verhältnisse“ bei Passagierabfertigung und Kontrollen gegeben.
Lammers führte das auf das „Münchner Modell“ zurück, wonach Verantwortung für Sicherheitskontrollen nicht bei der Bundespolizei, sondern vor Ort angesiedelt sei.

Die vergleichsweise reibungslose Bewältigung des „rasanten Wiederanfahrens“ des Betriebs nach der Corona-Krise in München könnte die Ursache dafür sein, dass die Bayern den vom Flugverkehrschaos deutlich stärker betroffenen Frankfurtern Marktanteile abjagen können.

Lufthansa baut Flugangebot aus und nach München aus 

Lammers berichtete nicht ohne Stolz, dass Lufthansa weitere Langstreckenjets in München stationieren will, etwa vorübergehend stillgelegte Riesenflugzeuge vom Typ A 380. Der Airport erweitert sein Langstreckenangebot mit zusätzlichen Direktflügen nach San Diego und Rio de Janeiro.

Besonders erfreut sind die FMG-Manager über die Einrichtung einer direkten Flugverbindung in die taiwanesische Hauptstadt Taipeh. Für 2023 hofft Lammers auf die Rückkehr des Flugverkehrs mit China.  

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