Münchner Edel-Köche braten Enten für Bedürftige

Burger& Lobster Bank spendiert ein Essen - gar kein einfaches Unterfangen.
von  Ruth Frömmer
Flexheim-Bewohnerin Michaela (v.l.), Koch Robert Christow und Küchenchef Mario Ramsbacher beim Entenessen.
Flexheim-Bewohnerin Michaela (v.l.), Koch Robert Christow und Küchenchef Mario Ramsbacher beim Entenessen. © Daniel von Loeper

München - Weihnachtsfeiern im Restaurant fanden diesem Jahr so gut wie nicht statt. Aber es gibt Menschen, die können - Corona hin oder her - sowieso nur von einer solchen Feier träumen. Denn auch im schönen München gibt es viele bedürftige Menschen, die noch dazu einsam sind.

350 von ihnen hat am Donnerstag das Team des Restaurants Burger&Lobster Bank (BLB) ein Weihnachtsessen spendiert. Wie es dazu kam: Die vielen geplanten Weihnachtsfeiern wurden auch in dem angesagten Lokal in der Prannerstraße reihenweise abgesagt.

Die Not macht erfinderisch

Und so saßen die Betreiber Moritz und Tim Haake im Dezember dann auf 250 Enten, kiloweise Blaukraut und Knödelteig. Da kam ihnen die Idee, damit etwas Gutes zu tun. Das war gar nicht so einfach. Eine Woche lang waren die beiden zusammen mit einer Mitarbeiterin intensiv auf der Suche nach einer Organisation, der sie mehrere Hundert Weihnachtsessen spenden könnten.

Schließlich wurde eine Einrichtung gefunden, die sich über die Spende gefreut hat. Am Tag vor Heiligabend dann war es soweit. Das Flexheim der Arbeiterwohlfahrt in Obersendling beherbergt kurzfristig Bedürftige in kleinen Wohnungen auf sieben Etagen.

Volles Gehalt trotz Kurzarbeit 

Die Mitarbeiter der BLB hatten in den letzten beiden Jahren selbst eine schwere Zeit. Der Lockdown, keine Weihnachtsfeiern, kaum Umsätze und Trinkgeld. "Trotzdem haben sich alle freiwillig gemeldet, beim großen Weihnachtsessen mitzuhelfen", freut sich Moritz Haake. Zur Belohnung bekommen sie - obwohl in Kurzarbeit - im Dezember alle ihr volles Gehalt ausgezahlt. Da gar nicht alle Mitarbeiter benötigt wurden, ließ Haake am Ende per Los entscheiden, wer helfen durfte.

Mit der Planung war Küchenchef Mario Ramsbacher schon die ganze Woche beschäftigt. "Er ist der Trainer, wir sind die Spieler", so Haake, stolz auf sein Team. Die Koordination der Aktion war eine logistische Herausforderung, denn das Wohnheim verfügt über keine professionelle Küche.

Deshalb wurde alles so gut und weit wie möglich in der Küche der BLB vorbereitet. Am Donnerstag hat sich das BLB-Team auf diverse schlichte Haushaltsküchen in sechs verschiedenen Stockwerken verteilt und die Enten vor Ort fertiggebraten. Profi ist Profi: Die 350 Bewohner haben ihr Weihnachtsessen in vollen Zügen genossen.

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