Münchner E-Flugzeugbauer Lilium hofft mit Insolvenzverfahren auf Neustart

Der Münchner Flugzeugbauer sieht die Insolvenz nicht als Ende. Von Lasten und mit mehr Zeit könnte er - wenn alles gut geht - frisches Kapital für seinen Elektro-Jet auftreiben.
AZ/dpa |
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Steht das Münchner High-Tech-Unternehmen Lilium vor dem Aus?
Steht das Münchner High-Tech-Unternehmen Lilium vor dem Aus? © Daniel Karmann/dpa

München - Lilium-Chef Klaus Roewe hofft, dass der Elektroflugzeug-Hersteller mit einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung "die Chance auf einen Neuanfang erhält". Der Vorstand könnte das Unternehmen mit rund 1.000 Beschäftigten dann unter der Aufsicht eines Sachwalters weiterführen und hätte mehr Zeit, neue Investoren zu gewinnen. 

Keine Staatshilfe: Lilium kündigt an, Insolvenzantrag zu stellen

Lilium hat angekündigt, in den nächsten Tagen einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung beim Amtsgericht Weilheim zu stellen. Der Bund hatte eine Bürgschaft für die Hälfte eines 100-Millionen-Euro-Kredits der KfW-Bank abgelehnt. "Wir hatten uns bereits unter Vorbehalt zusätzliches privates Kapital gesichert, um das KfW-Darlehen zu ergänzen", sagte Roewe. Gespräche über eine Bürgschaft Frankreichs für einen Kredit über 219 Millionen Euro zum Bau einer Batteriefabrik und einer Montagelinie im Südwesten Frankreichs seien fortgeschritten gewesen. 

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Lilium-Aktie am Freitag nur noch 20 Cent wert 

Das Start-up-Unternehmen hat in den vergangenen Jahren ein elektrisch betriebenes Kleinflugzeug entwickelt. Nach vielen Testflügen war der erste bemannte Flug für das kommende Frühjahr, die erste Auslieferung an Kunden für 2026 geplant. Dafür braucht Lilium aber frisches Geld. Das Unternehmen unter Leitung des früheren Airbus-Managers Roewe hat rund 700 Fest- und Vorbestellungen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und anderen Ländern. 

Kunden und Kapitalanleger haben in das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen bereits 1,5 Milliarden Euro investiert. Die Aktie, die in der Spitze 2021 bei über 14 Dollar stand, kostete am Freitag noch um die 20 Cent. 

Die Mitarbeiter - darunter rund 500 Luft- und Raumfahrtingenieure - wurden am Donnerstag informiert. Eine weitere Mitarbeiterversammlung ist für kommende Woche geplant. Einen Betriebsrat gibt es bei Lilium nicht. Die IG Metall ist dort nicht vertreten.

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4 Kommentare
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  • HanneloreH am 28.10.2024 12:08 Uhr / Bewertung:

    Wir hatten mal den Trans Rapid erfunden, nach einem einzigen Unfall, wo auch noch ein Mensch verantwortlich war, haben wir diese Zukunftstechnologie eingestellt.
    In China fährt er, unsere Technologie! Unglaublich.
    Hier dasselbe. Wir geben lieber Millionen für die Anmietung von Hotels und anderen Gebäuden aus um die „Fachkräfte „ unterzubringen. Für solche Technologien haben wir nix übrig.
    Nur noch traurig.

  • Der wahre tscharlie am 26.10.2024 21:26 Uhr / Bewertung:

    In unserem dichtbesiedelten Land machen die Flugtaxis eh keinen Sinn. Und für den einfachen Bürger sowieso nicht.
    Ich möcht mal sehen, wie jemand im Gärtnerplatzviertel ein Flugtaxi bestell (wo landet das überhaupt?) um damit dann zum Flughafen zu fliegen.

    Es wird so laufen wie mit der Magnet-Schwebebahn. Das Flugtaxi wird in Lizenz in China gebaut und wird auch dort fliegen.

  • Mechthild S.-L. am 26.10.2024 10:51 Uhr / Bewertung:

    Die dämlichste Idee in der zivilen Luftfahrt seit der "Hindenburg" ...

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