Münchner droht im Internet mit Kopfschuss

Angeklagter (34) macht bei einer Online-Diskussion des österreichischen Rechts-Populisten Heinz-Christian Strache mit und attackiert einen Teilnehmer.
Torsten Huber |
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Der Angeklagte Konstantinos T. (34) vor Gericht.
th Der Angeklagte Konstantinos T. (34) vor Gericht.

München - Politisch mag sich der berufslose Konstantinos T. (34) nicht festlegen: „Ich finde die Linken und Rechten gut. Dazwischen ist nur Langeweile. Ich bin auch gegen den Euro und die Bankenmacht. Ich bin aber kein Neo-Nazi.“ Staatsanwalt Peter Preuß hat andere Erkenntnisse. Vor dem Münchner Landgericht wirft er ihm Volksverhetzung, Bedrohung und vorsätzliche Körperverletzung vor.

Die beiden ersten Anklagepunkte sollen auf der Facebook-Seite „Sozialstaat statt Zuwanderung“ des österreichischen FPÖ-Politikers Heinz-Christian Strache passiert sein. Am 10. August 2011 eröffnet Strache eine Online-Diskussion. Themen: EU-Beitritt der Türkei und der Islam in Europa. Ein Facebook-Nutzer soll den Beitritt für gut befunden und kritisiert die Deutschen wegen ihrer EU-Politik. Dabei stellt er einen Zusammenhang mit den Nazis her.

Der Angeklagte Konstantinos T. postet ihm: „Ich würde dich am liebsten abknallen. Wie im Dritten Reich. Von hinten in deine scheiß Birne!“ Und weiter: „Ich lasse mir keine Schuldgefühle im Bezug auf das Dritte Reich einreden. Was interessiert uns der verdammte Islam und seine Probleme.“ Dann schimpft er auf die „Euro-Sekte“ und die „Finanzkrise“ und fragt: „Wer steuert das? Es sind die Juden. Wie früher.“ Der Angeklagte (Anwalt Jochen Uher) entschuldigt sich vor Gericht für seine Entgleisungen: „Ich war betrunken. Es tut mir leid.“

Er sei damals irgendwie schlecht drauf gewesen, weil es mit der beruflichen Karriere seit 2006 nicht so klappen will: „Ich sehe mich als Künstler. Nach der Fachoberschule wollte ich in den Filmbereich oder Architektur studieren. Es haute aber nicht hin.“ Auch zwei weitere Vorwürfe gesteht der Angeklagte: Eine junge Frau habe er im März 2012 auf einem Gehweg mit der Faust geschlagen. Im Juli habe er versucht, die Zeche beim „Wirtshaus“ am Sendlinger Tor über 14,40 Euro zu prellen. Die Kellnerin und deren Kollege stellen ihn. Das Urteil soll nächsten Dienstag fallen.

 

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