Münchner Demonstrieren für Arbeitsmarkt-Integration Geflüchteter

Vielen Geflüchteten wird der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt verwehrt. Das Sozialbündnis Bellevue di Monaco und der Flüchtlingsrat haben daher am 1. Mai zur Demo aufgerufen.
von  AZ/min
Der Eingang zum Hinterhof und Treffpunkt der Demonstrierenden in der Müllerstraße im Glockenbachviertel.
Der Eingang zum Hinterhof und Treffpunkt der Demonstrierenden in der Müllerstraße im Glockenbachviertel. © min

München – Während viele Unternehmen händeringend nach neuen Mitarbeitern und Auszubildenden suchen, wird Geflüchteten noch immer der Einstieg in den Arbeitsmarkt erheblich erschwert. Um Druck auf die Ausländerbehörden und die bayerische Staatsregierung auszuüben, diese Restriktionen zu lockern, haben die Münchner Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco und der bayerische Flüchtlingsrat daher eine Kampagne ins Leben gerufen.

Unter dem Motto "Lass mas halt arbeiten" konstatieren die Initiatoren: "Arbeit heißt Würde, Arbeitsverbote sind Abschreckung. Lassen Sie Geflüchtete arbeiten und ermöglichen Sie ihnen ein Leben in Würde und die Möglichkeit, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten." Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, sind am Tag der Arbeit mehrere Hundert Münchner für eine bessere Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten auf die Straße gegangen. 

Arbeitgeber brauchen Arbeitskraft Geflüchteter

"Alles, was wir wollen ist, dass Menschen, die hier leben und hier ihren Lebensmittelpunkt haben, verdammt nochmal auch arbeiten können", sagte Matthias Weinzierlvom Flüchtlingsrat vor Beginn des Marsches. Über 40 Initiaven, Organisationen und auch einzelne Arbeitgeber, die unter der restriktiven Integrationspolitik leiden, haben sich der Kampagne angeschlossen. "Wir stehen hier in einer Allianz mit Unternehmen, die sagen, wir brauchen diese Leute", so Weinzierl.

Ludwig Neumeier, Bäcker aus München: "Wir suchen händeringend Mitarbeiter. Von meinen 100 Leuten sind 60 keine Deutschen und 20 davon mit einem Fluchthintergrund. Und ich bin immer noch unterbesetzt und brauche dringend Leute."
Ludwig Neumeier, Bäcker aus München: "Wir suchen händeringend Mitarbeiter. Von meinen 100 Leuten sind 60 keine Deutschen und 20 davon mit einem Fluchthintergrund. Und ich bin immer noch unterbesetzt und brauche dringend Leute." © min
Makan aus dem Senegal, seit 6 Jahren in Deutschland, arbeitet als Schlosser: "Wenn ich nur schlafe und nichts zu tun habe, dann werde ich aggresiv und verrückt. Ich darf arbeiten, aber viele meiner Freunde nicht."
Makan aus dem Senegal, seit 6 Jahren in Deutschland, arbeitet als Schlosser: "Wenn ich nur schlafe und nichts zu tun habe, dann werde ich aggresiv und verrückt. Ich darf arbeiten, aber viele meiner Freunde nicht." © min

Der Demonstrationszug zog sich durchs Glockenbachviertel über den Gärtnerplatz zum Rindermarkt und schloss sich dort der allgemeinen Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf dem Marienplatz an.

Lesen Sie dazu: Flüchtlinge, ihre Arbeitgeber und Helfer - Hier kommen sie zu Wort

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