Münchner CSU will Parkplätze für den Radverkehr streichen

München - Es sind zwei Straßen, die ähnliche Probleme haben. An der Fraunhoferstraße kommt es seit der Reduzierung auf eine Fahrspur zu Rückstaus an den Kreuzungen zur Auen- und Müllerstraße.
So will die CSU das Stauproblem lösen
Stadtrat Hans Hammer (CSU) vermutet einen Grund dahinter: Rechtsabbieger blockieren die Fahrspur. Wer geradeaus fahren will, muss mit den Rechtsabbiegern warten. "Das behindert auch den Tramverkehr", beschwert sich Hans Hammer.
Die CSU-Stadtratsfraktion beantragt deshalb, an der Fraunhoferstraße die Einrichtung von Rechtsabbiegerspuren zu prüfen. Die übereilte Umwandlung der Parkplätze in der Fraunhoferstraße schade den Anliegern, dem fließenden Verkehr und dem ÖPNV in Form der Tram, findet Hans Hammer. Der Stadtrat schlägt vor: "Dieses Problem lässt sich ohne Schaden für die Radler mindern, indem man Rechtsabbiegerspuren einrichtet und damit auch freie Fahrt für die Tram schafft."
Radweg an der Elisenstraße dringend nötig
An der Elisenstraße gebe es ein vergleichbares Problem, beobachtet die CSU-Fraktion. Hier habe der Verkehrsversuch in diesem Sommer mit einem Pop-up-Radlstreifen gezeigt, dass die Reduzierung auf eine Fahrspur ebenfalls für Staus sorgt.
Gleichzeitig sei ein sicherer Radweg an dieser Stelle dringend nötig, findet die CSU. Die Fraktion beantragt deshalb für den Bau eines Radwegs an der Elisenstraße, statt einer Fahrspur lieber die Parkplätze am Straßenrand zu streichen. Hans Hammer erklärt dazu: "Unser Ziel ist eine intelligente Verkehrsplanung mit Augenmaß für alle Verkehrsteilnehmer."
Künftig Radverkehr statt Parkplätzen?
Vize-Fraktionschef Hans Theiss sagt zu den Radweg-Plänen, die schon im Dezember 2019 vom Stadtrat beschlossen wurden: "Die Elisenstraße ist für Fahrradfahrer gefährlich und braucht einen guten Radweg."
Dieser dürfe aber auf keinen Fall auf Kosten einer Fahrspur entstehen. Denn dann gebe es dort noch mehr Stau als jetzt schon. Aber, so Theiss weiter: "An dieser Stelle kann man tatsächlich ohne größere Probleme Parkplätze wegnehmen." Diese würden an der Stelle eh kaum genutzt werden.
SPD spricht sich ebenfalls für Radweg aus
SPD-Stadtrat Andreas Schuster könne sich durchaus vorstellen, dass der Radweg an der Elisenstraße auf Kosten des Parkplatzes umgesetzt wird. "Uns ist es sehr wichtig, dass der beschlossene Radweg schnellstmöglich umgesetzt wird", sagt Schuster.
Ob dafür zwei Fahrspuren gebraucht werden oder ob man die Parkplätze auf die linke Fahrspur verschiebt, werde auch die von der SPD beantragte Öffentlichkeitsbeteiligung zeigen. Schuster: "Wir sehen nicht die Notwendigkeit einer Festlegung, bevor die Öffentlichkeit beteiligt wurde."