Münchner Brauer will Gurken-Bier populär machen

Wegen des Reinheitsgebotes muss das besondere Gurken-Bier in Tschechien gebraut werden. Das schmeckt nicht jedem.
von  Sophie Anfang
In die Gose von Marc Gallo werden frische Gurken hinzugegeben.
In die Gose von Marc Gallo werden frische Gurken hinzugegeben. © privat

München - Bier, das ist Hopfen, Malz und Hefe. Da ist sich jeder Bayer sicher, schließlich legt’s das Reinheitsgebot so fest. Nur: Es stimmt halt nicht so ganz. Zumindest gab es jenseits des Weißwurst-Äquators immer auch andere Biere, Sauberbiere nämlich, etwa die Gose. Und zwei Bayern, davon ein Münchner Brauer, haben sich nun zum Ziel gesetzt, diesen Bierstil wieder populärer zu machen.

Marc Gallo (46), Inhaber vom Hopfmeister aus Sendling und David Hertl (27) von der Braumanufaktur Hertl aus Oberfranken haben zusammen etwas Besonderes eingebraut: eine Gose mit Gurken.

So mancher Bayer mag da irritiert schauen und ja, die Gose ist nicht für jedermann, entsteht doch bei ihrer Herstellung nicht nur eine alkoholische, sondern auch eine Milchsäure-Gärung. Das, und der Zusatz von Kochsalz und Koriander, macht einen speziellen Geschmack. Die einen finden’s furchtbar, andere wiederum wunderbar erfrischend.


Der Sud wurde in Tschechien eingebraut und dann eingeführt. Foto: privat

Für ihre Gose haben Gallo und Hertl noch frische Gurken zum Sud dazugeben. Ein befreundeter Gurkenbauer hatte Hertl ursprünglich auf die Idee gebracht. Die Umsetzung, und da kommt wieder das bereits zitierte Reinheitsgebot ins Spiel, war allerdings etwas umständlich. Denn in Bayern darf man die Gose nicht brauen, weil sie das Reinheitsgebot sprengt.

Gallo und Hertl fuhren deshalb jüngst nach Tschechien, um ihren inzwischen vierten Gose-Sud einzubrauen. Die Gose kann so auch in Deutschland als Bier verkauft werden, der Europäischen Union sei Dank. Möglich macht’s der gemeinsame Markt.

Bis die neue Gose in den Läden ist, dauert’s etwas. Noch muss sie reifen, in etwa einem Monat wird abgefüllt.

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