Münchner Berufsfeuerwehrler legt Brände - aus Eifersucht

Manuel S. war wütend - und wollte sich ablenken. Also legte der 26-jährige Münchner Berufsfeuerwehrmann in Augsburg und Umgebung Feuer. Einige löschte er sogar selbst. Vor Gericht sagte er: Das alles geschah nur, weil sich seine Freundin in einen anderen Feuerwehrmann verliebte.
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Die Mutter soll sich nun doch nicht vor Gericht verantworten müssen
dpa Die Mutter soll sich nun doch nicht vor Gericht verantworten müssen

MÜNCHEN - Manuel S. war wütend - und wollte sich ablenken. Also legte der 26-jährige Münchner Berufsfeuerwehrmann in Augsburg und Umgebung Feuer. Einige löschte er sogar selbst. Vor Gericht sagte er: Das alles geschah nur, weil sich seine Freundin in einen anderen Feuerwehrmann verliebte.

Klein, schmächtig, dunkle Haare – der 26-jährige Manuel S. steht seit Dienstag wegen schwerer Brandstiftung vor der 12. Strafkammer beim Landgericht München I. „Mein Verstand hat einfach ausgeschaltet. Ich wollte mich ablenken und habe gezündelt“, gestand der Angeklagte, der seit dem 1. April 2004 Angehöriger der Berufsfeuerwehr München ist.

Seine Freundin liebte einen anderen - da legte er Brände, um sich abzulenken

Seit 2007 ist er auf der Feuerwache 6. Mit seiner Freundin, die er im Sommer 2004 kennenlernte und mit der er in ein Häuschen in Augsburg zog, lebte er mit Katzen, Vögel und einem Hund. Die Idylle schien perfekt. Aus Liebe, und um mit ihr noch mehr beisammen zu sein, trat der Angeklagte Anfang 2007 der Freiwilligen Feuerwehr Gersthofen bei Augsburg bei. Aber: „2006 sagte sie zu mir, dass sie mal etwas anderes ausprobieren wollte“, so Manuel S., der da noch nicht ahnte, dass sie sich in einen anderen Feuerwehrmann verliebt hatte.

Als er das erfuhr, stürzte er sich in die Arbeit, um seinen Liebeskummer zu vergessen: „Erst habe ich das Haus renoviert.“ Durch die Bauarbeiten war er nicht ausgelastet. Am 9. Februar 2007, gegen 11.25 Uhr, zündete er in Gersthofen eine leer stehende Holzhütte an, um sie anschließend mit seinen Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr zu löschen. Laut Anklage wollte er sich durch die Löscharbeiten von seiner verlorenen Liebe ablenken und bei den Kollgen profilieren.

Erst zündete er eine Scheune an, dann Häuser- und am Ende einen Lkw

In Stettenhofen bei Augsburg an der Bundesstraße 2 zündete er eine Scheune an. Die dort gelagerten Geräte wurden völlig zerstört. Schaden: 48 000 Euro. Am 31.01.2008 zündete er in Augsburg ein Haus an, in dem oft Obdachlose Unterschlupf suchen. Zum Glück war zu dem Zeitpunkt kein Mensch da. Er zündete aber nicht nur alte Holzschuppen und verlassene Häuser an.

Auf seiner Feuerwache 6 in München setzte er am 13. März 2008 einen Lkw in Brand. Schaden: 150 000 Euro. Insgesamt legte er zwischen Augsburg bis München zwölf Brände. Der Gesamtsachschaden beträgt 260 240 Euro. Der Prozess dauert an.

Torsten Huber

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