Münchner Bäckereien nach Überfallserie in Angst
Immer ist es derselbe Typ, den die Bäckereifachverkäuferinnen nach den Überfällen der Polizei beschreiben: dunkel gekleidet, schlank, etwa 1,80 Meter groß, ausländischer Akzent und um die 20 Jahre alt. Immer bedrohte er die Opfer mit einer Faustfeuerwaffe.
Am 7. November gegen 18.30 Uhr ist eine Filiale von Müllerbrot in der Belgradstraße in Schwabing überfallen worden. Der Täter bedroht die 71-jährige Verkäuferin mit einer schwarzen Pistole. Die Waffe habe einen auffallend langen Lauf gehabt, erinnert sich die Verkäuferin. Sie habe keinen Schlüssel für die Kasse behauptet die Frau. Woraufhin der Täter ohne Beute flüchtet.
Die Überfall-Serie beginnt bereits im Oktober
Zwei Tage später, am 9. November, schlägt vermutlich derselbe Täter in Bogenhausen zu. Gegen 9.50 Uhr betritt er das Geschäft, diesmal eine Lotto-Annahmestelle, und bedroht die Inhaberin mit einer Pistole. Auch bei diesem Überfall geht der Täter leer aus. Die Frau behauptet, sie könne die Kasse nicht öffnen.
Nur Stunden später, um 15.30 Uhr, wird die Bäckerei Aumüller in der Riemer Straße in Riem überfallen. Wieder bedroht der Täter mit einer dunklen Waffe eine Verkäuferin. Und diesmal lässt der Räuber nicht locker. Die 63-Jährige stopft mehrere Hundert Euro in eine Plastiktüte, die er mitgebracht hat.
Aufgrund der ähnlichen Täterbeschreibung und der Vorgehensweise könnte es sich um ein und denselben Täter handeln. Die Kripo prüft Zusammenhänge. „Es sind sechs Überfälle, die seit Ende Oktober verübt wurden“, sagt Polizeisprecher Markus Ellmeier.
Die Serie begann am 13. Oktober, als ein maskierter und bewaffneter Mann gegen 18.30 Uhr die Bäckerei Zöttl in der Jean-Paul-Richter-Straße (Mittersendling) betritt. Er bedroht die Verkäuferin mit einer Pistole. Die Frau schreit so laut um Hilfe, dass der Täter davonläuft.
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Zuletzt ist am Montag eine Hofpfisterei in Neuaubing überfallen worden. Um 17.45 betritt der Täter die Filiale in der Riesenburgstraße. Er richtet eine Waffe auf die Angestellte (57). Sie gibt ihm einige Hundert Euro.
Möglicherweise handelt es sich in diesem Fall um einen Trittbrettfahrer. Die Verkäuferin kann sich erinnern, dass der Täter sie mit einem silbernen Revolver bedrohte. Zudem habe der Mann Hochdeutsch gesprochen.
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