Münchenweiter Ansturm: Alle wollen jetzt zum Friseur

Friseure dürfen am 1. März wieder öffnen. Ein Grund zur Freude ist das für den Münchner Stefan Eibl nicht. Denn der finanzielle Schaden im Lockdown ist immens.
von  Daniel von Loeper
"Die Lage ist schwer": Friseur Stefan Eibl in seinem Laden in der Reichenbachstraße.
"Die Lage ist schwer": Friseur Stefan Eibl in seinem Laden in der Reichenbachstraße. © Daniel von Loeper

München - Ab Montag ändern sich einige Corona-Regeln. Auch Friseure hatten gehofft, dann wieder zur Schere greifen zu dürfen. Doch Bund und Länder beschlossen die Wiedereröffnung der Friseursalons am 1. März. So oder so, die Lage sei schwer, sagt der Münchner Friseur Stefan Eibl (53): "Ob wir jetzt oder am 1. März aufmachen, ist wie ein Tropfen auf den heißen Stein."

Nach Lockdown: "Ein Stückchen Normalität beim Friseur erleben"

Die Schädigung der Einzelhändler und des Mittelstandes sei "so gewaltig, dass ich mich weigere, mich über dieses Privileg als Friseur zu freuen", so Eibl weiter. Indes, seine Lockdown-geplagten Kunden dürften sich "ganz sicher freuen, ein Stückchen Normalität beim Friseur zu erleben", sagt er. Der bundesweite Ansturm auf die Salons gibt ihm Recht.

"Wir bekommen unzählige Mails und Anrufe - eigentlich will jeder Kunde schon in der ersten Woche drankommen", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Harald Esser, am Donnerstag in Köln. Er wolle aber Details aus den Länder-Schutzverordnungen abwarten - erst dann sei klar, wie viele Bedienplätze ein Salon habe.

Friseure sehen wieder "Licht am Ende des Tunnels"

Esser freut sich über die Berliner Entscheidung. "Das ist eine Perspektive, nun sehen wir endlich wieder Licht am Ende des Tunnels." Gut sei auch, dass Friseure seit Kurzem einen Antrag stellen können für staatliche Unterstützung - die sogenannte Überbrückungshilfe III. Zumindest die Teilzahlung werde wohl relativ bald kommen. In München denkt Stefan Eibl derweil auch an Betroffene aus anderen Branchen. "Meine Gedanken sind bei allen anderen, die noch nicht so zeitig öffnen dürfen."

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