Münchens Studenten gegen Uni-Maut: "Das tut richtig weh"
Studenten-Protest gegen die Uni-Maut: Viele können sich das Studium kaum noch leisten. Doch die Regierung will nicht nachgeben, allenfalls nachbessern.
MÜNCHEN Es ist die Oma, die Claudio Wieland über Wasser hält. 500 Euro Studiengebühren muss der Student der Elektro- und Informationstechnik pro Semester berappen, das sind rund 83 Euro pro Monat und viel Geld im teuren München. Ohne Omas Zuschuss wäre er aufgeschmissen. „Die Gebühren tun richtig weh, ich kann mir das Studium kaum noch leisten.“ Und wie dem 32-Jährigen geht es vielen.
Aus Protest gegen die Uni-Maut von bis zu 500 Euro pro Semester marschierten am Mittwoch tausende Studenten von der Leopoldstraße bis zum Marienplatz. In ganz Bayern wurde demonstriert, allein in Würzburg mobilisierten sich 4000 Studenten. Ihre Forderung: Die 2007 im Freistaat eingeführten Gebühren sollen ganz abgeschafft werden. Die Landtags-SPD, die Grünen und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützen die Proteste der Studenten.
Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) nennt die Gebühren zwischen 300 uns 500 Euro jedoch „sehr gut sozial ausgestaltet“. Immerhin will er bei der Gebührenbefreiung nachbessern. Ab dem kommenden Wintersemester soll eine Familie mit mehreren studierenden Kindern nur noch für eines bezahlen. Schon jetzt sind Studenten mit eigenen Kindern befreit, solange das Kind jünger als zehn Jahre ist. Künftig soll die Altersgrenze auf 18 Jahre angehoben werden.
Doch vielen bayerischen Studenten reichen diese Zugeständnisse nicht aus. Eine „unüberwindbare Barriere“ seien die Gebühren für alle Studierwilligen, heißt es in einer Petition der Gebühren-Gegner.
Claudio Wieland sagt: „Klar, die Unis brauchen Geld. Aber deshalb darf man nicht die Studenten zur Kasse bitten.“ rke