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Münchens spektakulärster Sonnenuntergang

Der AZ-Stadtspaziergänger hat München vom Spatenturm in der Marsstraße fotografiert. Das Farbenspiel der Sonne hat ihm dabei besondere Aufnahmen beschert.
von  Sigi Müller
Vom Spatenturm schweift der Blick nach Südwesten mit dem Central Tower an der Donnersbergerbrücke.
Vom Spatenturm schweift der Blick nach Südwesten mit dem Central Tower an der Donnersbergerbrücke. © Sigi Müller

Maxvorstadt - Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, vom Spatenturm in der Marsstraße über die Stadt zu schauen - und mir auch ein paar Gedanken über das ausgehende Jahr zu machen. Es war ein wunderbarer Abend. Die Sonne war bereits untergegangen, als ich oben ankam, aber der Himmel glühte immer noch in Gelb-Rot. Die Alpen waren in einer langen Kette zu sehen, verschmolzen fast mit dem Himmel. Die Frauenkirche schält sich aus der Dämmerung. Wie schnell man vergisst, dass die Türme nacheinander, über viele Jahre eingerüstet waren. Wann ist noch gleich das letzte Gerüst entfernt worden? Ich weiß es nicht mehr.

München von oben: Spektakuläre Fotos von der Stadt zum Sonnenuntergang

Dahinter leuchtet das Riesenrad vom Werksviertel. Dann der Justizpalast. Vor mir das große Hochhaus vom BR. Da wird noch fleißig gesendet. Viele Lichter brennen noch. Hinter der Paulskirche leuchten die Zelte vom Wintertollwood. Sogar der Schriftzug ist noch zu erkennen. Das Heizwerk Süd zeichnet sich gegen Himmel und Berge ab. Der Olympiaturm, darunter das Stadion. Die Silhouette eines Krans, einem Skelett gleich, am Himmel hinter dem Central Tower an der Donnersbergerbrücke.

Langsam verschwindet das sensationelle Glühen am Himmel, ganz kurz erscheint die blaue Stunde, allerdings nicht im Westen, da erhellt die untergegangene Sonne noch viel zu sehr den Himmel, bis dann alles im Schwarz verschwindet. Jetzt sieht man nur noch die Lichter, auch den Mond über der Stadt, aber alles andere ist urplötzlich verschwunden.

Laut einer Google-Auswertung gehe ich jeden Monat im Schnitt 120 Kilometer in München. Ich bin also ganz gut zu Fuß, wie man so schön sagt. Da sind natürlich auch die Hundespaziergänge dabei. Und das Semmelnholen auch. Irgendwie kommt mir das nie so vor, aber jetzt, wo ich so über den Dingen stehe, die Straßen, die Entfernungen anschaue, glaube ich's langsam. Es werden dann fast 1500 Kilometer sein und über 50 Geschichten, bis der Dezember vorbei ist und sicher auch genau so viel im nächsten Jahr. Ich freue mich schon darauf. Sie hoffentlich auch.
In diesem Sinne einen guten Rutsch und ein tolles neues Jahr
Ihr
Sigi Müller

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