Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä: Gibt bei uns keine jahrelang besetzen Häuser

Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä erklärt in einem Interview, warum die Stadt verglichen mit Frankfurt oder Berlin deutlich sicherer ist. Und, dass er OB Reiter auch schon mal "eine SMS schreibt", wenn etwas anliegt.
von  AZ
Hubertus Andrä
Hubertus Andrä © Peter Kneffel/dpa

München - Gerade erst hat Bundesinnenminister Horst Seehofer die Kriminalstatistik für das Jahr 2018 vorgestellt. Die darin verzeichneten 5,4 Millionen Delikte stellten den niedrigsten Stand seit 1992 dar. "Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt", sagte er.

Sicherste Millionenstadt in Deutschland ist München – wie unlängst wieder aus der Kriminalitätsstatistik der Stadt hervorging. In den vergangenen zehn Jahren sind die Gesamtstraftaten um drei Prozent gesunken. 112.224 Straftaten wurden 2018 insgesamt aufgenommen. 

Andrä: "Schreibe dem OB auch mal eben schnell eine SMS"

Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä hat nun in einem Interview mit der "FAZ" erläutert, warum das aus seiner Sicht so ist. Mit ein Grund sei, dass "in München und auch in Bayern insgesamt andere Rahmenbedingungen gelten, die die Sicherheit bedingen."

Die Strafverfolgung sei in München außerdem "wie ein Uhrwerk angelegt". "Wir sind ständig im Austausch mit den Fachreferaten, mit Jugend-, Gesundheits- und Ordnungsamt, mit sozialen Einrichtungen. Das klappt ausgesprochen gut. Wenn etwas anliegt, schreibe ich auch mal eben schnell dem Oberbürgermeister eine SMS", verrät Andrä.

"Es gibt bei uns kein Haus, das seit 20 Jahren besetzt ist"

Auch eine weitere Aussage des obersten Polizisten der Stadt lässt aufhorchen: "Es gibt bei uns in Bayern kein Haus, das seit 20 Jahren besetzt ist, was seit Jahren so toleriert wird. Wenn bei uns ein Haus besetzt wird, räumt die Polizei es innerhalb von 24 Stunden. Und ich bezweifle, dass wir dafür wirklich 24 Stunden benötigen. Wir legen großen Wert darauf, problematische Entwicklungen früh zu erkennen und sofort zu reagieren."

Andrä: "Ghetto-Bildung ist die Wurzel allen Übels"

Alles in allem sei die Arbeit der Münchner Polizei sehr erfolgreich. Lediglich die Sexualdelikte haben - auch aufgrund einer veränderten Rechtslage - im letzten Jahr zugenommen, das weiß auch Andrä. Und er sagt, dass "Asylbewerber bei den Sexualdelikten überproportional unter den Tatverdächtigen vertreten sind – gemessen an ihrem Anteil an allen Einwohnern Münchens." Seine Beamten verfolgten all diese Straftaten konsequent.

Laut Andrä ist die Sicherheitslage in München auch deswegen so gut, weil es hier keine kriminellen Clans gibt. "In München sind seit 2015 rund 12.000 Zuwanderer dazu gekommen. Man muss verhindern, dass sich Migranten in isolierten Wohngebieten abschotten. Ghetto-Bildung ist die Wurzel allen Übels", betont Andrä.

Fragen zum USK-Skandal bei der Münchner Polizei wurden Andrä nicht gestellt.


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