Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter warnt: Nicht alle Bürger werden jubeln
München - Die bayerische Landeshauptstadt wächst und wächst und wächst. Was tun? Die Menschen in der Stadt müssen wohnen und sich fortbewegen - aber wie? Oberbürgermeister Dieter Reiter sieht sich gewappnet: Mit einer Reihe von Plänen für den ÖPNV, Wohnen in München - und der Zusammenarbeit mit dem künftigen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Reiter gab der Bild ein Interview, in dem er über die Probleme der Stadt sprach. Seine Vorstellung? "Wir sind intensiv dabei, den ÖPNV auszubauen: U5 nach Pasing, oder vielleicht sogar bis Freiham. Zudem die Entlastungsstrecke U9 in der Innenstadt", so Reiter über die Pläne. "Angedacht ist auch eine Entlastungsspange per Tram oder U-Bahn im Norden und eine U-Bahn-Verlängerung nach Englschalking. DieTram-Westtangente kommt, diverse Busstrecken."
Großprojekte für die nächsten Jahre
Zudem wolle er mit dem neuen Ministerpräsidenten Markus Söder über die geplante dritte Startbahn am Flughafen reden. Auf jeden Fall realisiert werden soll die Garten-Tram durch den Englischen Garten. "Es war ein Kabinettsbeschluss der CSU, die Parktram nicht mehr zu verhindern. Den jetzt zu kippen, würde die Glaubwürdigkeit der Staatsregierung und des designierten MP sicher nicht erhöhen."
Allerdings warnt Reiter gleichzeitig vor zu großer Euphorie: Bis die Projekte alle umgesetzt seien, dürfe es noch ein paar Jahre dauern. "Für die Bauzeit bitte ich jetzt schon um Verständnis, da werden nicht alle Bürgerinnen und Bürger jubeln", so der OB.
Reiter gesteht: Zu wenig bezahlbarer Wohnraum
Genauso wenig euphorisch dürften die Münchner sein, wenn sie Reiters Aussagen zur Wohnungsknappheit in München hören. Denn der Bürgermeister will zwar "bauen und erhalten", wie er selbst sagte - und sieht sich mit 10.000 Baugenehmigungen schon sehr gut aufgestellt - doch er weiß eben auch: "In München gab es noch nie ausreichend günstige Wohnungen."
Er setze sich daher für eine funktionierende Mietpreisbremse und ein städtisches Vorkaufsrecht bei drohenden Luxussanierungen für die komplette Stadt ein. So sollen "bezahlbare Wohnungen auch bezahlbar bleiben."
Klingt nach einer schönen Vorstellung. Wie viel Erfolg Reiter bei der Umsetzung hat, wird sich zeigen.
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