Münchens letzte Graffiti-Wand: Bunter Schlachthof

Die Mauern der Tumblingerstraße sind die letzte legale Fläche in München und verändern sich ständig. So bunt ist eben nur das Schlachthofviertel.
Jasmin Menrad |
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Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.
Abbildungen aus "Munich Walls" 4 Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.
Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.
Abbildungen aus "Munich Walls" 4 Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.
Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.
Abbildungen aus "Munich Walls" 4 Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.
Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.
Abbildungen aus "Munich Walls" 4 Buntes Schlachthofviertel. Die Mauer an der Tumblingerstaße verändert sich ständig.

München - München braucht mehr Betonwände! Diesen Satz hört man in München selten. Loomit, der Graffitikünstler, der immer dann vorgeschickt wird, wenn es um Münchner Graffiti geht, hat den Satz bei einer Podiumsdiskussion im Sommer 2017 gesagt. Doch in München sprüht nicht nur Loomit.

Bei der Streetart ist unsere Stadt schizophren. Einerseits vergibt das Kulturreferat Geld für Streetart-Projekte und hat den deutschlandweit ersten Sachbearbeiter für Streetart und Graffiti eingesetzt (die Stelle ist mittlerweile wieder unbesetzt). Anderseits wissen junge Graffitikünstler, die noch nicht gut genug für das Besprühen einer öffentlich geförderten Fußgängerunterführung sind nicht, wo sie legal sprühen können.

Seit den 80er-Jahren hat München eine Graffiti-Szene

Die 1980er-Jahre, als gutbürgerliche Kids in München mit ihren illegalen Kunstwerken für Furore sorgten, sind lang vorbei. Legendär ist der Geltendorf Train, ein geflügeltes Wort in der Szene und der erste von vorne bis hinten besprühte Zug der Welt, den sieben Burschen gestaltet hatten. Ebenfalls 1985 bekam München auf dem aufgelassenen Kasernengelände an der Dachauer Straße seine erste legale Fläche für Sprayer. Die ehemaligen Militärbauten wurden bald zur größten Hall of Fame Europas.

Der letzte legale Ort für Sprayer in München sind heute die Mauern der Tumblingerstraße südlich der Ruppertstraße. Weil die Wände 2014 einzustürzen drohten, wurden sie komplett saniert und viele Zentimeter Farbe abgetragen. Sprühen darf auf diesen Mauern jeder, weshalb die Kunstwerke sehr schnell wechseln und von mitunter sehr unterschiedlicher Qualität sind.

Manche der Arbeiten bleiben aber auch über Monate erhalten. Das Buch "Munich Walls" von Martin Arz ist ein Streifzug durch die Stadt und die letzten Jahre. Da darf die Tumblingerstraße nicht fehlen. Das Buch bildet Graffitiwerke ab, die mittlerweile wieder verschwunden sind. Zudem gibt es einen Rückblick auf die Anfänge der Münchner Graffiti-Bewegung in den 80er Jahren mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos.

Hier zeigen wir Graffiti von den Mauern der Tumblingerstraße. Die meisten Werke sind schon wieder unter anderen Graffiti verschwunden.

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