Münchens Heilige Gräber

München - Ein Heiliges Grab ist eine Gebetsstätte im Altarraum, einer Seitenkapelle oder der Krypta einer Kirche. Es ist angelehnt an das Grab Jesus Christus, in das er nach seiner Kreuzigung gelegt wurde. In manche Heilige Gräber wird das Allerheiligste, Jesus Christus in Gestalt der konsekrierten Hostie, eingebracht, in manche ein Kruzifix oder eine Figur des Leichnams Jesus Christus.
Solche Scheingräber werden auch Kenothape genannt. Manchmal wird auch am Karfreitag das Begräbnis und am Ostersonntag die Auferstehung Jesus Christus dargestellt. Die ältesten Formen Heiliger Gräber stammen aus der Spätantike.
Auch in vielen Pfarreien in München sind über Ostern Heilige Gräber aufgebaut, wohin die Gläubigen zur Andacht und zum Gebet kommen. Die AZ zeigt, wann welche Stätten geöffnet sind und welche Besonderheiten es gibt.
- In der Alten Haidhauser Kirche lautet das Motto „Verloren – Trauer braucht Zeit und Ort“. Am Karsamstag, der symbolisch für den Übergang zwischen Kreuzigung und Auferstehung steht, ist das Heilige Grab von 10 bis 16 Uhr frei zugänglich und soll Gelegenheit geben, der eigenen Traurigkeit und Verlusten im Leben Ausdruck zu verleihen. Zu Beginn und Ende findet jeweils eine Karmette statt, immer zur vollen Stunde gibt es zehnminütige Impulse.
- In der Asamkirche ist eine barocke Darstellungsform zu sehen. Am Karfreitag findet in der Krypta von 17 bis 21 Uhr das Stille Gebet statt, am Karsamstag von 9 bis 15 Uhr.
- Das Heilige Grab in der Frauenkirche ist gleichzeitig ein Ostergrab. Das bedeutet, das Gläubige ab Ostersonntag die Gläubigen noch bis einschließlich Sonntag nach Ostern, dem „Weißen Sonntag“, am leeren Grab beten können. Am Karfreitag ist das Grab bis 22 Uhr, am Karsamstag von 7 bis 18 Uhr geöffnet. Das Heilige Grab in der Frauenkirche ist nur mit Naturmaterialien, wie Blumen geschmückt.
- In Maria Ramersdorf gibt es wegen der Renovierungsarbeiten an der Wallfahrtskirche heuer kein Heiliges Grab zu sehen. l Das Kenothap in der Mariahilfkirche ist während der ganzen Karwoche geöffnet. Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag können Gläubige von 7.30 bis 18.30 zum Stillen Gebet kommen, Samstag von 8.30 bis 19.30 Uhr und Sonntag von 7.30 bis 18.30 Uhr.
- Die renovierte Kirche St. Andreas an der Zenettistraße 46 erhält zu den Kar- und Ostertagen 2015 ein neues Heiliges Grab, das die Lebenssituation der Menschen mit dem Tod und der Auferstehung Jesus Christus verbindet. Für die Figur des verstorbenen Jesus wird ein Sarg angefertigt, der an Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag entsprechend die Szenen der Heilsgeschichte aufgreifen wird.
- Das Heilige Grab des Pfarrverbandes Isarvorstadt befindet sich in St. Anton, genauer im historischen Kuppelbau der Schmerzhaften Kapelle. Die Gebetsstunden am Karfreitag werden von einzelnen Pfarreigruppen gestaltet. Die Figur des Grabheilandes stammt vermutlich aus den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts, ein roter Vorhang verdeckt die Pieta. Geöffnet ist am Karfreitag von 17 bis 21 Uhr und am Karsamstag von 9 bis 15 Uhr.
- Die Elemente des Kenathops in St. Ursula am Kaiserplatz 1 stammen aus verschiedenen Epochen. Der Grabchristus gehört zur Erstausstattung der Kirche. Die anbetenden Engel sind wesentlich älter und dem Bildhauer Johann Peter Schwanthaler dem Älteren zuzuschreiben. Sie wurden um 1770 für den Tabernakel einer unbekannten, vielleicht zerstörten Kirche geschaffen. Das Grab ist am Karfreitag bis 19 Uhr und am Karsamstag von 8 bis 12 Uhr zugänglich.
- Das Heilige Grab in St. Johann Baptist in der Kirchenstraße 37 gibt es bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts in wechselnden Formen. Es zeichnet sich durch Schlichtheit aus. Vor einem schwarzen Tuch steht ein einfaches Holzkreuz, im Inneren liegt eine beleuchtete Grabfigur. Dazu gesellen sich einige bunte Farbkugeln und Pflanzen. Nach der Karfreitagsliturgie ist die Kirche bis 19 Uhr geöffnet, am Karsamstag von 9 bis 12 Uhr.
- Grundlage für das Grab in der Alten Martinskirche am Chemnitzer Platz ist ein Bild der Grablegung aus der Candid-Schule. Am Karfreitag können Gläubige hier von 16 bis 20 Uhr zum Stillen Gebet kommen, am Karsamstag von 8 bis 16 Uhr. l Die Stiftsgärtnerei der Abtei gestaltet das Kenothap von St. Bonifaz in der Maxvorstadt. Da kein altes Grab mehr vorhanden war, wurde der liegende Jesus Christus 2007 von einem Bildhauer aus Bad Baiersoyen geschnitzt.
- In St. Peter findet am Karfreitag die Anbetung des Allerheiligsten am Heiligen Grab von 17 bis 21 Uhr statt, am Karsamstag von 8.20 bis 13 Uhr.
- St Anna am gleichnamigen Platz im Lehel ist nach der Karfreitagsliturgie noch bis 20 Uhr und am Karsamstag von 8 bis 12 Uhr geöffnet.
- Die Heilig-Kreuz-Kirche in Fröttmaning lädt am Karsamstag von 10 bis 15.30 Uhr zur stillen Meditation, zum Abschluss gibt es eine gesungene Karmette.
- Das Heilige Grab in St. Augustinus an der Damaschkestraße 20 ist bereits seit dem 21. März zu sehen. Die Kirche ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
- Das Grab in St. Benno in der Loristraße 21 ist nach der Karfreitagsliturgie noch bis 20 Uhr und am Karsamstag von 8 bis 20 Uhr geöffnet.
- Seit 31. März ist das Heilige Grab in St. Franziskus in der Hans-Mielich-Straße 14 zu sehen. Es ist noch bis Karsamstag täglich von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet.
- St. Maximilian in der Deutingerstraße 4 ist ab der Karfreitagsliturgie bis Karsamstag um 10 Uhr geöffnet. l St. Pius in der Piusstraße 11 ist am Karfreitag von 15 bis 19 Uhr und am Karsamstag von 8.30 bis 11 Uhr geöffnet.
- Das Grab in St. Vinzenz in der Birkerstraße 25 ist von Karfreitag um 15 Uhr bis Karsamstag um 11 Uhr geöffnet.
- Die Kirche Maria Schutz in der Bäckerstraße 19 in Pasing ist am Gründonnerstag von 19 bis 21 Uhr, am Karfreitag von 15 bis 19 Uhr und am Karsamstag von 10 bis 12 Uhr zum Gebet am Heiligen Grab geöffnet.