Münchens Gastronomie und die neuen Corona-Regeln
München - In Münchens Gastro-Welt kamen die neuen Corona-Regeln von Ministerpräsident Markus Söder wie ein Paukenschlag an. Viele hatten die Einschränkungen befürchtet, ab Mittwoch ist es Realität: Speiselokale dürfen nur noch bis 15 Uhr geöffnet sein – vorausgesetzt, die maximal 30 Gäste können einen Mindestabstand von 1,5 Metern zueinanderhalten. Nach 15 Uhr müssen die Restaurants schließen – oder eben auf Lieferservice, Drive-in oder to go umstellen. Doch wie gehen Münchens Gastronomen damit um?
Die AZ hat sich umgehört, viele sind noch am Überlegen, andere haben sich schon entschieden, wie sie auf die neuen Corona-Regeln reagieren. Hier eine erste Auswahl.
Hofbräuhaus ab Dienstag zu
Nur 30 erlaubte Gäste, wo sonst über 3.000 Menschen schunkeln? Eher sinnlos. Am Dienstagabend wird die letzte Maß getrunken, danach schließt das berühmte Traditionslokal vorerst.
Monti Monaco: Hygiene Tücher und Lieferservice
Sarah di Santo, Chefin vom italienischen Lokal im Schlachthof, sagt zur AZ: "Ich habe gerade mit dem Maßstab nachgemessen, glücklicherweise sind unsere Tische eh weit genug auseinander. Wir bieten den Gästen Hygiene-Tabletten an, die zu Tüchern werden – und gerne auch einen eigenen Tisch pro Gast. Außerdem haben wir ab sofort abends einen Lieferservice – und Essen to go. Die Lebensfreude lassen wir uns nicht nehmen."
Zum Franziskaner/Löwenbräukeller: Noch nicht entschieden
Wirt Edi Reinbold zur AZ: "Wir haben am Dienstag eine Krisensitzung, dann entscheiden wir."

H’ugo’s (auch Starnberg)/Tambosi: Abstand und Lieferservice
"Mamma mia", sagt Chef Udo Crocamo zur AZ. "Was für heftige Zeiten! Wir haben in unseren Lokalen viele Tische entfernt, sodass jeder Gast wirklich weit vom anderen entfernt sitzt. Außerdem bieten wir jetzt einen Lieferservice mit Pizza und anderen Speisen, zu günstigeren Preisen, an. Natürlich gibt’s auch alles zum Abholen. Forza! Wir schaffen auch das!"
Hackerhaus/Zum Spöckmeier/Zum Stiftl: Zwei Meter Abstand
Alle Lokale von Lorenz Stiftl werden mit Zwei-Meter-Abstand bis 15 Uhr geöffnet bleiben.
Grünwalder Einkehr: Bis 31. März geschlossen
Chefin Arabella Schörghuber lässt der AZ ausrichten, dass ihr Lokal bis zum 31. März schließt. Stand jetzt, soll es am 1. April wieder öffnen.
Tantris bis 22. April geschlossen
Das Zwei-Sterne-Lokal der Familie Eichbauer hat schon seit Samstag, also vor den neuen Corona-Regeln, beschlossen, zu schließen – "als Vorsichtsmaßnahme" bis zum 22. April. Alle Gäste mit Reservierungen werden natürlich benachrichtigt.
George's Prime Steak geschlossen
Gerade erst hat das Münchner Steakhaus neu eröffnet, jetzt macht es vorerst dicht: "Die Gesundheit steht an erster Stelle."

Zum Goldenen Kalb geschlossen
Nach dem neuen Motto "Schau auf dich! Schau auf mich! Bleib zuhause!" hat das Fleisch-Lokal am Viktualienmarkt bis auf weiteres zu, um "die Infektionskette zu unterbrechen".
Les Deux: Mit Abstand, bis 15 Uhr
Das Zwei-Sterne-Lokal bleibt bis 15 Uhr geöffnet. Chefin Katrin Kieffer zur AZ: "Unsere Tische stehen mit weitem Abstand, der Mittagstisch läuft somit normal weiter."
The Grill: geschlossen
"Bleiben Sie gesund, wir hoffen, dass diese Krise schnell überstanden ist", heißt es vom Team, das Restaurant bleibt vorerst zu.
Spatenhaus/Mangostin/Seehaus: Noch nicht entschieden
Bis Redaktionsschluss war das Krisengespräch der Familie Kuffler noch nicht beendet.
Bravo Bar: Geschlossen
"Bleibt alle gesund!", mit diesen Grüßen verabschiedet sich der Szene-Treff vorerst.
Dallmayr Bar & Grill/Café-Bistro/Alois Fine Dining: Geschlossen
Voraussichtlich bis zum 22. April hat alles geschlossen, aber das Ladengeschäft bleibt weiterhin normal geöffnet.

Tegernseer Tal Bräuhaus: Mit Abstand, bis 15 Uhr
Bis 15 Uhr normal offen – natürlich mit Mindestabstand.
Andechser am Dom: Mit Abstand, bis 15 Uhr
Das Lokal bleibt geöffnet (10-15 Uhr) mit Mindestabstand.
Deutsche Eiche: Hotel offen
Hausherr Dietmar Holzapfel zur AZ: "Bis aufs Hotel schließen wir alles, das rechnet sich sonst nicht mehr. Alles sehr, sehr traurig. Am schlimmsten ist für mich aber die Besuchersperre im Altersheim, wo ich sonst drei, vier Mal pro Woche meine Mama und eine Freundin besuchte. Ob sie das verstehen, dass keiner mehr kommt? Und wenn das Ende kommt, und kein Verwandter ist dabei – möchte man so von der Welt gehen?"
Liebe Gastronomen, wie gehen Sie mit der neuen Situation um? Schreiben Sie uns gern: leute@az-muenchen.de
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