Münchens City: Begehrt und teuer

340 Euro muss ein Mieter für einen Quadratmeter Ladenfläche an der Kaufingerstraße zahlen. München bleibt die Nummer 1 in Deutschland, wenn’s ums Einkaufen geht
John Schneider |
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Städtereport: 340 Euro muss ein Mieter für einen Quadratmeter Ladenfläche an der Kaufingerstraße zahlen. München bleibt die Nummer 1 in Deutschland, wenn’s ums Einkaufen geht

München - Niedrige Arbeitslosenzahlen, hohe Kaufkraft, großes Wachstum – die Bedingungen für den Einzelhandel sind in München „traumhaft”. Für den Einzelhandel gibt es deshalb in Deutschland keinen attraktiveren Standort. Zu diesem Schluss kommt das Makler- und Beratungsunternehmen Comfort in seinem jüngsten Städtereport.

Die Besucherströme in bestimmten Lagen sorgen für zusätzliches Geschäft. Bis zu 15000 Menschen schieben sich stündlich durch die Fußgängerzone. Viele kaufen ein. Der touristische Umsatz liegt in München bei 7,4 Milliarden Euro im Jahr. Mit 6600 Euro pro Quadratmeter weist München damit die höchste Flächenproduktivität in Deutschland auf. Fast 30 Prozent des Gesamtumsatzes der Stadt werden in der City gemacht. Und das trotz der vier großen Einkaufszentren am Stadtrand.
Der Preis für so viel Perspektive sind hohe Mieten: 340 Euro muss man in der Neuhauser- oder Kaufingerstraße für einen Quadratmeter Ladenfläche einplanen. Vor sechs Jahren waren es noch 300 Euro. Auch in dieser Hinsicht ist die bayerische Landeshauptstadt damit Spitze. In der Theatiner-, Wein- und Rosenstraße reichen zwar 240 Euro pro Quadratmeter, spürbar preisgünstiger wird’s aber erst in Schwabing. Einen Quadratmeter Ladenfläche kann man in der Leopold- oder Hohenzollernstraße „schon” für 105Euro anmieten.
Münchens Stärke hat auch etwas mit dem breiteren Angebot zu tun. Hier finden sich nicht nur die überall ansässigen Textil-Ketten von H&M, Bonita bis Zara, sondern auch einheimische „Leuchttürme” wie Ludwig Beck, Hirmer, Konen, Lodenfrey oder Kustermann.

Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Im Gegenteil. Als Beispiele für die weitere Entwicklung der City führt Comforts Städtereport die Hofstatt (unter anderem mit Abercrombie&Fitch, Tom Tailor, adidas, Calzedonia), das Palais an der Oper (Maison Louis Vitton, Juwelier Bucherer, Kuffler California Kitchen, Daniel’s) und bald das Joseph-Pschorr-Haus (Sport Scheck, Forever21, Mango) an.
Dabei wissen Investoren, dass sie auf Grund der hohen Kaufpreise nur mit niedrigen Anfangsrenditen rechnen dürfen. Dass die Rechnung trotzdem aufgeht, zeigen die Fünf Höfe. Die 60 Geschäfte machen hier seit nunmehr zehn Jahren konstante oder steigende Umsätze.

Das Fazit: München ist für den Einzelhandel „ein sicherer Hafen”. „Das Preisniveau ist anhaltend hoch bis steigend. München bleibt also in jeder Beziehung begehrt und teuer”, sagt Comfort-Geschäftsführer Manfred Schalk.
Und weiter: „Man muss es sich leisten können und wollen.”

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