Münchens brutalster Stalker vor Gericht

MÜNCHEN - Helmut W. (42) verfolgte sein Opfer bis ins Schlafzimmer. Die 30-Jährige leidet noch heute unter Angstattacken. Der Verlobte der Münchnerin verhindert das Schlimmste und rettete sie.
Sie leidet heute noch unter Angstzuständen, muss ihre alte Wohnung im Hochparterre aufgeben: „Ich kann dort nicht mehr leben“, sagte die blonde Susi B. (30, Name geändert) gestern im Zeugenstand vor dem Landgericht München I.
Nur zwei Meter von ihr entfernt saß Münchens brutalster Stalker: Kraftfahrer Helmut W. (42). Er soll Susi B. über Jahre verfolgt, sie bis zu acht Stunden am Arbeitsplatz beobachtet und per SMS belästigt haben. Höhepunkt war eine sexuelle Nötigung im Schlafzimmer des Opfers.
„Ich habe mich komplett falsch benommen. Ich wollte ihr nur Angst machen, weil sie über mich Lügengeschichten verbreitet hat“, so die Ausrede von Helmut W. vor Gericht. Vor ein paar Jahren hatte er Susi B. kennen gelernt. Sie führt einen Kiosk in München. Dort war er öfters mit Freunden. Er versuchte mit Susi B. zu flirten. Sie machte ihm schnell deutlich, dass sie nichts von ihm will.
Helmut H. blieb laut Anklage hartnäckig, verfolgte sie und fragte per SMS: „Hallo Susi! Hast mal wieder Lust zu..?“ Bereits im Februar 2007 stand er wegen Nachstellung vor Gericht. Susi B. zog im Prozess ihre Anzeige zurück, nachdem er ihr versprach, dass er sie nie mehr behelligen werde.
Im April 2008 ging es wieder los. Als er sie am 16. April 2008 im Michaeli-Stüberl sah, hörte er, wie sie einer Freundin erzählte, dass sie Stress mit ihrem Verlobten habe. Helmut H. hatte wohl neue Hoffnung, stieg nachts um drei Uhr über die offene Balkontür im Hochparterre ins Schlafzimmer von Susi B. Er warf sie aufs Bett, riss ihr den Tanga runter... Zum Glück hörte ihr Verlobter, der wegen des Streits im Wohnzimmer schlief, die Hilfeschreie. Helmut H. flüchtete nach einem kurzen Gerangel, wurde aber wenig später festgenommen.
Der Prozess dauert an.
th