Brücken in München sind marode – diese bekannten Bauwerke sind betroffen

München hat zahlreiche Brücken, die dringend saniert werden müssen. Auch bekannte Brücken sind betroffen. Das plant die Stadt – und so beeinträchtigt ist davon der Verkehr.
von  Christina Hertel
Die Hackerbrücke ist in einem schlechten Zustand. Deswegen muss sie saniert werden.
Die Hackerbrücke ist in einem schlechten Zustand. Deswegen muss sie saniert werden. © IMAGO/Zoonar

München - Zahlreiche Brücken in München sind marode. Wie hoch die Kosten für die Sanierung sind, kann das Baureferat noch nicht abschätzen. Trotzdem hat der Bauausschuss des Stadtrats am vergangenen Dienstag einem umfangreichen Sanierungsprogramm zugestimmt. Insgesamt gibt es in München 632 Brückenbauwerke. 65 Prozent davon sind in einem guten Zustand. 192, also 30,4 Prozent, bekommen immer noch eine befriedigende bis ausreichende Zustandsnote. 23 Bauwerke sind allerdings in einem "nicht ausreichenden" und vier sogar in einem "ungenügenden Zustand". Drei davon sind kleinere Fußgängerbrücken, aber auch eine bekanntere ist darunter: Die Mariannenbrücke über die Isar ist in einem besonders schlechten Zustand.

Marode Brücken in München: Hier herrscht dringender Sanierungsbedarf

Die 23 weiteren Brücken im Notenbereich 3,0 bis 3,4 (also nicht ausreichender Zustand) muss das Rathaus nun so bald wie möglich sanieren. Denn unter ihnen sind auch große und wichtige Brücken, denn ihre Fläche macht 15 Prozent der Gesamtbrückenfläche Münchens aus. "In ganz Deutschland, auch in Bayern, gibt es einen hohen Brückensanierungsstau. München macht da leider keine Ausnahme", sagt Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer (Grüne). "Bei 27 unserer 632 Brücken- und Unterführungsbauwerke besteht dringender Handlungsbedarf."

Zu den Brücken in einem besonders schlechten Zustand zählt zum Beispiel die Hackerbrücke. Sie muss generalsaniert und dafür wohl auch komplett gesperrt werden. Auch die Wittelsbacher Brücke über die Isar kommt nur auf Note 3,4, die Brudermühlbrücke kommt auf die Zustandsnote 3,2 (zumindest im südlichen Teil).

Die Thalkirchner Brücke soll eine der ersten sein, die saniert werden. Denn sie hat es sehr nötig.
Die Thalkirchner Brücke soll eine der ersten sein, die saniert werden. Denn sie hat es sehr nötig. © imago images/Karo

Hackerbrücke, Thalkirchner Brücke und Wittelsbacherbrücke sollen zuerst saniert werden

Weil so viele Brücken auf einmal saniert werden müssen, schlägt das Baureferat die Sanierungen in zwei Maßnahmenpakete aufzuteilen. Das soll auch die Beeinträchtigungen für den Verkehr möglichst gering halten. Im ersten Maßnahmenpaket steht unter anderem die Thalkirchner Brücke am Tierpark Hellabrunn. Sie bekommt die Note 3,4.

Dass die Stadt die Tierparkbrücke nun möglichst bald in Stand setzen will, freut die SPD-Fraktion im Stadtrat ganz besonders, schreibt sie in einer Mitteilung: "Denn hier ergibt sich die Chance, das Bauwerk zu vergrößern." So könnte es gelingen, mehr Platz für Fuß- und Radverkehr zu schaffen. Um die Stadtteile Thalkirchen und Untergiesing/ Harlaching besser zu verbinden, hofft SPD- Stadtrat Andreas Schuster, zudem darauf, dass nach der Sanierung auf der Tierparkbrücke ein Minibus fahren kann. "Das wäre eine echte Verbesserung für die Menschen vor Ort", glaubt er.

Auch die Kreuzhofbrücken, das sind die Brücken über die Autobahn A 95 Richtung Garmisch, will die Stadt in ihrem ersten Maßnahmenpaket angehen. Ebenso wie die Hackerbrücke und mehrere Brücken über die Isar: die Wittelsbacherbrücke, die Donnersbergerbrücke, die John-F.-Kennedy-Brücke beim Englischen Garten sowie die historische Mariannenbrücke werden als Erstes saniert.

Eine wichtige Brücke für Autos: die Donnersbergerbrücke.
Eine wichtige Brücke für Autos: die Donnersbergerbrücke. © IMAGO/Pond5 Images

Sorgen muss sich aber laut Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer trotzdem niemand machen: "Grundsätzlich gilt, dass das Baureferat alle städtischen Brücken in einem engmaschigen Monitoring kontrolliert." Sie seien deshalb grundsätzlich verkehrssicher. "Mit dem koordinierten Erhaltungsprogramm wollen wir dafür sorgen, dass das auch so bleibt."

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