München: Zwischenfall am Landtag - Auto vor Maximilianeum gestoppt

München - Ein mit Sprengstoff vollgepackter Wagen durchbricht eine Absperrung. Der Fahrer steuert ihn ins Ziel und sprengt sich dann in die Luft. Im Nahen Osten gibt es immer wieder ähnliche Anschläge mit zahlreichen Toten und Verletzten.
Seit langem warnen Fachleute, dass auch in Europa solche Anschläge möglich sind. Ein Szenario, auf das sich die Münchner Sicherheitsbehörden so gut wie möglich vorzubereiten versuchen. Am Donnerstagvormittag schienen sich die schlimmsten Befürchtungen kurzzeitig zu bewahrheiten. Terrorangst im Maximilianeum!
Wie die Polizei inzwischen bestätigt, fuhr gegen halb elf Uhr ein Volvo über die Maximilianstraße und hielt direkt auf das Maximilianeum zu. Der Fahrer versuchte zunächst, über die rechte Harfe in die Tiefgarage zu gelangen.
Doch ein Baustellenfahrzeug stand ihm im Weg. Der Fahrer, ein 37-jähriger Holländer, wendete und versuchte es anschließend über die linke Auffahrt. Die Beamten der Landtagswache beobachteten bereits die verdächtigen Fahrmanöver des Volvo. Die Polizisten stoppten den Wagen kurz vor der Einfahrt zur Tiefgarage.
Fahrer verwirrt, keine Waffen im Auto
Die Polizisten forderten vorsichtshalber Verstärkung an. Der Bereich wurde abgesperrt. Vorsichtig näherten sich Experten dem verdächtigen Fahrzeug. Ein speziell auf Sprengstoff trainierten Spürhund beschnupperte den Volvo. Doch das Tier verhielt sich ganz normal; ein Hinweis, dass sich keine Explosivstoffe im Wagen befanden. Die Polizisten durchsuchten den Innen- und den Kofferraum. Auch hier fanden sie weder Waffen noch Gasflaschen oder sonstige gefährliche Gegenstände. Der Alarm wurde abgeblasen.
Am Steuer des Autos saß ein 37-jähriger Niederländer. Er machte auf die Beamten einen sehr verwirrten und orientierungslosen Eindruck. Der Mann ist gehbehindert, sitzt im Rollstuhl und spricht kein deutsch. Er befindet sich derzeit bei der Polizei und wird mit einem Dolmetscher befragt.
Der Betrieb im Maximilianeum war laut Polizei zu keiner Zeit gefährdet, er ging ohne Einschränkungen weiter. Die Abgeordneten im Landtag dürften von der ganzen Aufregung kaum etwas mitbekommen haben.