München wird zum Zentrum der Livemusik: "Sich bewegen, unterwegs sein, neue Musik entdecken"

München - Eine Stadt, eine Nacht – und Livemusik überall. Mit einem Ticket für 20 Euro ist am 11. Mai jedes Konzert der Langen Nacht der Musik frei. Egal ob Rock, Italo-Pop, Indie, Hip-Hop, Latin, Elektro, Klassik, Jazz oder Schlager.
An 95 Orten in München spielt am Samstag, 11. Mai Musik: von 20 bis 2 Uhr, in Konzertsälen und Theatern, aber auch in fünf Tanzschulen und Hotelbars. Es sind ungewöhnliche Orte dabei, Buchläden wie das Lost Weekend in Schwabing und der Hugendubel am Stachus. Auch Weinhandlungen oder das ungarische und italienische Konsulat geben Musikern und Bands eine Plattform.

Lange Nacht der Musik in München: Wo der Gesang "unfassbar intensiv wirkt"
Zu den kuriosesten Locations für DJs und Tanzen gehören die Kletterhalle Heavens Gate im Werksviertel, der Boxclub Boxwerk, und die frühere Zeitungsdruckerei Alte Rotation.
Das Müller'sche Volksbad, ein Jugendstilbau von 1901, ist zum fünften Mal Location für Livemusik: Die Münchner Kultur GmbH veranstaltet am Schwimmbadrand eine "Chornacht": Um 22 Uhr tritt hier der Giesinger Bud Spenzer Heart Chor auf und um 22.30 Uhr Robins Choruso, die fünfstimmig singen "weil's den Kopf frei und Spaß macht". Lange-Nacht Projektleiterin Valerie Erben hat ein Konzert im historischen Schwimmbad erlebt: "Die Akustik ist beeindruckend für Chöre. Der Gesang hat unfassbar intensiv gewirkt", sagt sie der Abendzeitung.
Giesing ist bei der Langen Nacht der Musik in München zum ersten Mal dabei
Die größte Partymeile der Langen Nacht der Musik ist das städtische Kulturzentrum Gasteig HP8 in Sendling: Auf vier Bühnen spielen zwölf junge Bands, Rock, Elektro und Hip-Hop. Draußen, am Platz, vor dem Kulturkraftwerk ist Open-Air-Disco. Als "Silent Disco" heißt es: Kopfhörer auf und den ganzen Abend tanzen. In der Hochschule für Musik und Theater am Karolinenplatz beginnt das Programm bereits ab 18 Uhr. Thema: "Junge Stars von morgen".

Um die Ecke improvisiert das Ägyptische Museum eine Bühne, auch die TU München in der Luisenstraße. "Der Spirit ist: Sich bewegen, unterwegs sein, neue Musik entdecken, die man vorher so nicht auf dem Schirm hatte. Warum sich nicht in ein Klassikkonzert treiben lassen", findet Valerie Erben.
Dieses Jahr besonders: die Münchner Orgeltour. Das erste Mal beteiligen sich Organistinnen und Organisten von acht Münchner Kirchen. Sie spielen aufeinander abgestimmt Teile von Antonio Vivaldis "Die vier Jahreszeiten". Ein "bombastischer Ausklang" mit drei Orgeln ist geplant in der Kirche St. Margaret am Ende der Lindwurmstraße am Sendlinger Berg. "Mein persönliches Highlight. Die Kirche wird mit einer grafischen Lichtinstallation angestrahlt", freut sich Organisatorin Valerie Erben.

Auf vier Toren verbinden 21 Shuttlebusse die einzelnen Orte ab Odeonsplatz. Die Busse fahren im 10-Minuten-Takt. Dieses Jahr wird der Stadtteil Giesing zum ersten Mal angefahren: mit Musikstationen, wie Salsa und Flamenco am "Halt 58" der Bürgerinitiative oder Weltmusik in der Schänke des Giesinger Bräu.
Tickets gibt es am Samstag, 11. Mai ab 13 Uhr an der Kasse am Odeonsplatz für 20 Euro, außerdem an den Spielorten und vorab über München Ticket. Komplettes Programm: www.muenchner.de