München wird 852: Ude eröffnet Stadtgründungsfest

München - Zu Böllerschüssen eröffnete Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) auf dem Marienplatz das Fest und wies auf die vielen Jubiläen in diesem Jahr hin.
Mittelalterliche Moriskentänzer, Trachtler, Ballerinas, Schuhplattler, Rock'n'Roll-Paare und Hip-Hopper: Sie haben am Samstag durch die Jahrhunderte der Münchner Geschichte geführt. Zum 852. Stadtgeburtstag zeigten Handwerker ihre Arbeit, Straßenkünstler luden zum Freiluftatelier, Schüler stellten ihre Stadtteile vor. Ein mittelalterliches Ritterlager sollte kleinen Besuchern die Zeit der Stadtgründung nahebringen. Noch bis diesen Sonntag werden zu dem Stadtfest rund 400 000 Besucher erwartet.
Zu Böllerschüssen eröffnete Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) auf dem Marienplatz das Fest. Er wies auf die vielen Jubiläen in diesem Jahr hin, auch wenn die Stadt selbst keinen runden Geburtstag feiere. So wird das Tourismusamt der Stadt heuer 50 Jahre alt, die Wiesn feiert 200-jähriges Bestehen. Auch die aus Berchtesgaden angereisten Salzsäumer – einfache Händler – hatten ein Jubiläum im Gepäck: Seit 200 Jahren gehört das Berchtesgadener Land zu Bayern und trug durch das „weiße Gold“ entscheidend zu Entstehung der Stadt München bei.
Als Gründungsdatum Münchens gilt der Tag des „Augsburger Schieds“ am 14. Juni 1158, in dem der Name „Munichen“ erstmals erwähnt wurde. Kaiser Friedrich Barbarossa sprach darin der Stadt das Markt-, Münz- und Zollrecht zu und entschied den Streit um den Salzhandel mit Bischof Otto zugunsten von Heinrich dem Löwen. Dieser hatte eine Brücke über die Isar geschlagen, um anstelle des Bischofs die einträglichen Zölle aus dem Salzhandel zu kassieren. Zugleich ließ er die flussabwärts gelegene Isar-Brücke niederbrennen, über die der vom Bischof kontrollierte Salzhandel lief – die Salzhändler mussten damit Heinrichs Brücke nutzen. Ihren Namen trägt die Stadt von ihren ersten Bewohnern, Mönchen aus dem Kloster Tegernsee, die sich vermutlich schon im 8. Jahrhundert ansiedelten.
dpa