München wirbt mit Muslimen um Toleranz

Mit neuen Postkarten werden Münchner vorgestellt, die ihre Religion lieben – und ihre Stadt.
Felix Müller |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
„Meine Heimatstadt!“: Merve im Englischen Garten.
Stadt München 3 „Meine Heimatstadt!“: Merve im Englischen Garten.
„Meine Eltern haben sich hier kennengelernt“: das Doppelmotiv von Esra aus der städtischen Kampagne.
Stadt München 3 „Meine Eltern haben sich hier kennengelernt“: das Doppelmotiv von Esra aus der städtischen Kampagne.
„Islam bedeutet Gemeinschaft“: Dieses Doppelmotiv zeigt Fotos von Erkan, die die Stadt auf Postkarten verteilt.
Stadt München 3 „Islam bedeutet Gemeinschaft“: Dieses Doppelmotiv zeigt Fotos von Erkan, die die Stadt auf Postkarten verteilt.

München - Mohamad Awata steht in der Westkurve des Grünwalder Stadions und lächelt in die Kamera. Er trägt das 1860-Trikot mit Stolz. In der Saison 2017/2018 war er im Kader der Löwen. Und jetzt ist er auf einer Postkarten-Kampagne der Stadt als Model zu sehen. "Ich bin Münchner" steht über ihm. "Nach meiner Flucht vor dem Krieg in Syrien habe ich beim TSV 1860 eine sportliche Heimat gefunden", wird er auf der Postkarte zitiert. "In München hatte ich die Chance, neu zu beginnen."

Vielfältige Teilnehmer gegen Vorurteile

Es ist nur eine von vielen Postkarten der neuen Kampagne der Stadt. Zu sehen sind ganz unterschiedliche Menschen. Männer, Frauen, Alte, Junge. Münchner, deren Vorfahren aus der Türkei hierher kamen. Oder eben auch Awata, der Fußballer, der vor dem Krieg floh. "Allein schon die Vielfalt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt, wie abwegig viele Klischees und Vorurteile gegenüber Muslimen sind", sagt Miriam Heigl, die Leiterin der städtischen Fachstelle für Demokratie.

Die Stadt München wolle mit der Aktion ein "deutliches Zeichen der Solidarität sowie gegen antimuslimischen Rassismus setzen", sagt Heigl. Und das, indem Muslime Gesicht zeigen – und erzählen. So wie Merve. Die junge Frau mit dem Kopftuch steht auf der Postkarte im Englischen Garten, schaut etwas schüchtern in die Kamera. Und sagt: "München ist meine Heimatstadt. Ich bin hier geboren und aufgewachsen." Sie sagt aber auch: "Ich finde es sehr schade, dass ich oft das Gefühl habe, mich verstecken zu müssen und dass ich meinen Glauben nicht immer offen leben kann."

Hier gibt es die Postkarten

Die Postkarten sind ab sofort in der Stadtinformation erhältlich – und in vielen anderen Einrichtungen, etwa in den Stadtteilbibliotheken. Vielleicht holt sich da ja in den nächsten Wochen auch mancher Löwen-Fan eine Awata-Postkarte. Der Syrer, der inzwischen in Jordanien kickt, war zu seiner Zeit bei den Sechzgern unter den Anhängern beliebt.


Liebe Nutzer, aufgrund der vielen Beiträge, die gegen unsere Kommentarregeln verstoßen, haben wir die Kommentarfunktion für diesen Artikel gesperrt.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.