München: Wie die Rathaus-Politik auf den Zuwachs reagiert

In die Höhe bauen und den ÖPNV verbessern: Die Rathaus-Politik reagiert auf den Zuwachs. Bis 2040 sollen 1,85 Millionen Menschen in München leben.
Emily Engels
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Kristina Frank (CSU): "Am 15. März sind wir Oberbürgermeisterin."
Petra Schramek Kristina Frank (CSU): "Am 15. März sind wir Oberbürgermeisterin."

München - Mit dem starken Bevölkerungswachstum bis 2040 stellt sich dringender als je zuvor in München die Frage danach, wie welche Flächen genutzt werden.

Florian Roth, Fraktionschef der Rathaus-Grünen, warnt, dass es jetzt nicht nur darum gehen darf, möglichst viele Wohnungen zu bauen, sondern auch darum, die Lebensqualität im Blick zu haben. Roth sieht nur eine Lösung: "Es muss vermehrt in die Höhe gebaut werden, damit noch genug Grünflächen bleiben."

Doch dabei bleibt es für ihn nicht. "All das geht nicht ohne die Umrüstung der Verkehrspolitik", sagt Roth weiter. Straßen und Parkplätze würden Platz wegnehmen, den die Stadt nicht hat. Roth: "Deshalb müssen der S-Bahn-Nord- und Südring her und das U-Bahnnetz ausgebaut werden."

Stadt muss sich Gedanken um die Pendler machen

OB-Kandidatin Kristina Frank (CSU) sieht das Problem noch woanders. "Der Demografiebericht stellt uns neben verkehrs- und wohnungspolitischen Fragen noch vor ganz andere Aufgaben", sagt sie. Sie nennt überlastete Kitas, Schulen und Sportstätten. In neuen Stadtvierteln wie Freiham sei an den Bau solcher Einrichtungen gedacht worden. Frank: "Ächzen werden nicht die Neubauviertel, sondern die übrigen, die schon überlasteten."

Um die Probleme zu bewältigen, müsse man sich künftig um Mehrfachnutzung von Gebäuden und Flächen, aber auch um die 400.000 Ein- und 200.000 Auspendler Gedanken machen, die schon heute täglich auf Münchens Straßen unterwegs sind. Versäumnisse, die laut Frank dringend nachgeholt werden müssen. Sie sagt: "Rot-Grün hat lange geschlafen – und das nicht nur ein bisschen."

Kristina Frank (CSU): "Am 15. März sind wir Oberbürgermeisterin."
Kristina Frank (CSU): "Am 15. März sind wir Oberbürgermeisterin." © Petra Schramek

SPD gesteht Versäumnisse bei der U-Bahn

"Es stimmt, wir hätten schon damals den U-Bahn-Bau beschleunigen sollen", gibt Christian Müller, Vize-Chef der Rathaus-SPD, zu. Gegen einiges, etwa den Ausbau der Pasinger U-Bahn, hätte man Anfang der 2000er aber auch aus finanziellen Gründen gestimmt.

Jetzt sei man anderer Meinung. Müller: "Wir müssen den ÖPNV so ausbauen, dass niemand mehr ein Auto braucht." Und den Zuzug? Den sehe die SPD-Fraktion nicht als grundsätzlich negativ. "Eine Stadt braucht den auch", sagt Müller. Nachholen müsse man jetzt trotzdem einiges, um für den Wachstum der Stadt gerüstet zu sein.

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