München wächst: Bald sind wir 1,72 Millionen

Seit den 1950er Jahren hat sich die Zahl der Münchner fast verdoppelt – und es werden noch viel mehr. Woher kommen die Neubürger und welche Altersgruppe wächst am meisten?
von  Irene Kleber
Passanten drängen sich durch die Innenstadt in München. Die Bevölkerungszahl der Landeshauptstadt wächst rasant weiter.
Passanten drängen sich durch die Innenstadt in München. Die Bevölkerungszahl der Landeshauptstadt wächst rasant weiter. © dpa

München - Bei diesen Zahlen kann es einem schon schwindlig werden: Nicht 1,65 Millionen, wie noch vor zwei Jahren erwartet, nein, im Jahr 2030 wird München 1,723 Millionen Einwohner haben. Also über 210 000 Menschen mehr als jetzt. So haben es jedenfalls die Experten vom städtischen Planungsreferat für die „Bevölkerungsprognose 2013 bis 2030“ errechnet, die heute im Stadtrat vorgestellt wird.

Schon jetzt ist es in vielen Innenstadt-Vierteln supereng. 1 512 204 Einwohner zählte die Stadt Ende September 2014 (Menschen mit Nebenwohnsitz mitgerechnet). Allein in den neun Monaten seit Jahresbeginn 2014 waren damit 19 527 Neu-Münchner zugezogen. Bei der Volkszählung 1950 hat sich diese Zahl wohl noch keiner träumen lassen – damals wohnten mit 840 000 Menschen nur halb so viele Münchner hier.

Woher kommen die Neuen?

Mehr als die Hälfte zieht aus dem Umland, aus Bayern und anderen deutschen Bundesländern an die Isar – allerdings wandern etwas mehr Münchner auch wieder genau dorthin ab. Die Zuwächse kommen deshalb vor allem aus dem europäischen Ausland wie den EU-Beitrittsländern Rumänien (4464 Zuzügler seit 2013), Polen (4241), Kroatien, Ungarn und Bulgarien. Ein Teil davon ist allerdings auch schon wieder weggezogen.

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Immer mehr Neu-Bürger zieht’s auch aus Eurokrisen-Ländern wie Italien (3726 Zuzügler), Griechenland (2581) und Spanien an die Isar. Auch die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien (1482 Zuzügler seit 2013), Afghanistan (1072), Pakistan, Nigeria und Senegal steigt.

Welche Altersgruppen wachsen am meisten?

In 15 Jahren wird es ein Viertel mehr Hochbetagte geben als jetzt – aber auch viel mehr erwerbstätige Münchner. Konkret erwartet werden:

  • plus 4587 Krippenkinder
  • plus 4630 Kindergartenkids
  • plus 7118 Grundschüler
  • plus 17 944 Teenies
  • plus 17 060 Studenten und Azubis (ab 19 Jahren)
  • plus 138 810 Erwerbstätige
  • plus 9935 Senioren
  • plus 30 266 Hochbetagte

Weil im Stadtgebiet nur noch für an die 100 000 neue Wohnungen Platz ist (Verdichtung und Freiflächen mitgerechnet, AZ berichtete), werden viele Zuzügler ins Umland ausweichen müssen – nach Augsburg, Landshut oder Rosenheim. Wie das aussehen könnte, will OB Dieter Reiter (SPD) nächsten Mittwoch bei einer Regionalen Wohnungsbaukonferenz mit einigen Bürgermeisterkollegen besprechen.

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