München: Verlässt Sport Scheck die Fußgängerzone?

Weil Kunden ausbleiben, will sich das Sportkaufhaus angeblich verkleinern. Auch Stellen könnten bei Sport Scheck in München wegfallen.
von  Florian Zick
Der Sport Scheck in der Fußgängerzone: Seit 2013 im Pschorr-Haus – und bald wieder weg?
Der Sport Scheck in der Fußgängerzone: Seit 2013 im Pschorr-Haus – und bald wieder weg? © AZ-Archiv

München - Er ist einer der markantesten Shopping-Tempel in der Fußgängerzone: der Sport Scheck in der Neuhauser Straße. Doch das sogenannte Pschorr-Gebäude wird dem Sportkaufhaus nun offenbar zu groß. Branchenkenner spekulieren jedenfalls schon über einen Umzug.

Bei einer Betriebsversammlung vor gut einer Woche wurden die Mitarbeiter über mögliche Sparmaßnahmen bis 2020 informiert. Angeblich sind Stellenstreichungen geplant. Und auch einen neuen Standort soll Sport Scheck dem Vernehmen nach bereits suchen.

Sport Scheck in München beschäftigt 170 Mitarbeiter

Bei den Gewerkschaften ist man davon nicht überrascht. Bei seinem Einzug ins Pschorr-Haus vor gut vier Jahren hatte Sport Scheck noch rund 250 Mitarbeiter. Mittlerweile ist die Belegschaft auf etwa 170 zusammengeschrumpft. Wenn nun, wie zu hören ist, weitere 30 Stellen gestrichen werden: „Das reicht dann hinten und vorne nicht mehr, um so eine große Fläche zu betreiben“, sagt Handelsexperte Dominik Datz von Verdi.

Ein Szenario: Sport Scheck und Zara tauschen die Plätze

Im Umfeld von Sport Scheck werden bereits mehrere Optionen diskutiert. Im wahrscheinlichsten Szenario spielt der spanische Moderiese Zara eine wesentliche Rolle. Der Konzern hat in der Kaufingerstraße zwar erst kürzlich einen Laden geschlossen, hätte aber grundsätzlich Interesse an einer repräsentativen Hauptfiliale in München. Bei Verdi hält man es deshalb nicht für ausgeschlossen, dass Sport Scheck und Zara einfach tauschen: Zara übernimmt das Pschorr-Haus – und das Sporthaus zieht in die deutlich kleinere Zara-Filiale in der Theatinerstraße um.

Auch die Hofstatt in der Sendlinger Straße wird als künftiger Standort gehandelt. Oder auch denkbar: ein Arrangement mit einem Untermieter in der Neuhauser Straße. Auch da wäre Zara wohl ein durchaus vorstellbarer Partner.

Bei Sport Scheck selbst will man sich zu den Spekulationen nicht äußern. „Es gibt aktuell keine Umzugspläne“, sagt Unternehmenssprecher Bernd Leuschner. Und die Idee, sich einen Untermieter ins Haus zu holen? „Auch damit haben wir uns noch nicht beschäftigt“, so Leuschner. Noch läuft der Mietvertrag von Sport Scheck fünf Jahre. Aber ob das Sportkaufhaus auch so lange in der Neuhauser Straße bleibt? Äußern will sich das Unternehmen dazu erst, wenn im April dann auch die Zahlen aus dem Wintergeschäft bekannt sind.

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