Kommentar

München und das 9-Euro-Ticket: Schluss mit bräsig!

Der Lokalchef Felix Müller über München und das 9-Euro-Ticket.
von  Felix Müller
Das 9-Euro-Ticket gilt nur bis Ende August. (Symbolbild)
Das 9-Euro-Ticket gilt nur bis Ende August. (Symbolbild) © imago images/Ulrich Wagner

München - Nach Sylt gefahren ist kaum ein Münchner. Die U-Bahnen waren auch nicht voller als sonst. Man hatte sich die Monate des 9-Euro-Tickets vorab krasser vorgestellt. Und doch: Es war eine spaßige Zeit.

Pendeln und urlauben für wenig Geld

Wer sonst auch mit der U-Bahn pendelt, fuhr einfach mal kostenlos ein, zwei, drei Stunden raus aus der Stadt. Wer im Sommerurlaub in Berlin oder Hamburg Stopp machte, ging einfach vom ICE zur nächsten U-Bahn. Viel wichtiger noch: Menschen mit (zu) wenig Geld konnten endlich beliebig Ausflüge machen, Familie und Freunde besuchen.

Vieles ist möglich – wenn man nur will

Und: Sehr viele Menschen wurden spürbar entlastet, Wer am Donnerstag für eine klassische MVG-Monatskarte für mehr als 50 Euro ansteht, wird erstmal schlucken. Ja, vielleicht ist das 9-Euro-Ticket in genau dieser Form nicht dauerhaft zu finanzieren und organisieren. Aber: Es hat gezeigt, dass vieles möglich ist, wenn man nur will.

München macht es sich zu bequem

Dass es etwa in Nordrhein-Westfalen im direkten Anschluss eine abgespeckte Form des Tickets gibt, zeigt, dass es gehen kann. In München hat man es sich – fast mag man sagen: traditionell! – in seinem bräsigen "Geht nicht, gibt's nicht" gemütlich gemacht. Doch dahin gibt es kein Zurück.

Den Druck erhöhen

Wenn es keine bundesweiten Lösungen gibt, muss in München der Druck erhöht werden. Damit es dauerhaft viel einfacher wird – und viel günstiger. München ist Stau- und Mietenhauptstadt, Stadt und Freistaat sind verhältnismäßig reich. Wo, wenn nicht hier sollten die Bahnen dauerhaft besonders günstig sein. Es spricht alles dafür.

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