München: Überdachte Wartehallen - 100 Prozent sind nicht drin

Die CSU-Stadtratsfraktion kämpft schon lange für ein schmales Wartehäuschen an Münchner Haltestellen. SWM und MVV teilen mit, dass 2022 erste Wartehallen dieses Typs aufgestellt werden, nicht überall sei jedoch eine Überdachung möglich.
von  AZ
Wo immer möglich, streben SWM/MVV an, in Sachen Bushaltestelle den Standard-Typ zu verwenden - dieser biete den größtmöglichen Komfort beim Wetterschutz. (Archivbild)
Wo immer möglich, streben SWM/MVV an, in Sachen Bushaltestelle den Standard-Typ zu verwenden - dieser biete den größtmöglichen Komfort beim Wetterschutz. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Werden überdachte Wartehäuschen in München zum Standard? Diese Frage hat schon eine längere Vorgeschichte und geht auf einen Antrag der CSU-Stadtratsfraktion aus dem Winter 2019 zurück.

München: 72,5 Prozent aller Bushaltestellen haben ein Wartehäuschen  

Im Mai 2021 erkundigten sich die CSU-Stadträte Manuel Pretzl und Sebastian Schall erneut nach dem Stand der Dinge - jetzt hat sich Mobilitätsreferent Georg Dunkel zu der Thematik geäußert und entsprechende Anmerkungen der Stadtwerke München (SWM) respektive der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) übermittelt.

Nach seinen Angaben waren im Sommer vergangenen Jahres von insgesamt 2.420 Haltestellen im Münchner Stadtgebiet 1.754 Bus- und Tramhaltestellen mit einer Wartehalle ausgestattet - also 72,5 Prozent.

Typ "schmale Wartehalle" in München im Repertoire der SWM

Damals schon habe man "die Verwendung eines neuen, schmaleren Wartehäuschens" angestrebt, um auch Haltestellen komfortabler zu machen, an denen die "Standardwartehalle beispielsweise aufgrund zu geringer Gehwegbreite oder zu geringer Abstandsbreiten für den Durchgangsverkehr" nicht aufgestellt werden könne.

In den vergangenen beiden Jahren wurden insgesamt 30 neue Wartehallen errichtet. Probleme mit der neuen Variante hätten sich nicht ergeben: "Daher konnte der schmale Typ wie geplant in das Repertoire möglicher Wartehallen aufgenommen werden", sagte Dunkel laut einer Mitteilung der Stadt vom Montag.

Erste Wartehallen des neuen Typs sollen 2022 aufgestellt werden

Allerdings sei bis dato noch keines der über 100 angekündigten Wartehäuschen des neuen Typs  aufgestellt worden: "Die Auslieferung erfolgt – genauso wie bei den Standard-Wartehallen – sukzessive und bedarfsgerecht auf Abruf der Stadtwerke. Aktuell gehen wir davon aus, dass die ersten schmalen Wartehallen 2022 errichtet werden."

Auf die Frage der CSU-Stadtratsfraktion, ob denn "kurz- und mittelfristig" alle Haltestellen mit einem Witterungsschutz ausgestattet werden, schreiben SWM/MVV: "Grundsätzlich streben wir langfristig eine Ausstattung aller geeigneten Standorte an, sofern eine entsprechende Finanzierung zu erreichen ist."

Mobilitätsreferent Georg Dunkel.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel. © Stadt München

SMW/MVV: "Wo immer möglich, streben wir an, den Standard-Typ aufzustellen"

Mit Blick auf die jeweiligen Rahmenbedingungen - wie zum Beispiel vorhandene Gasleitungen, Platzverhältnisse, Fahrgastaufkommen - sei nicht jede Haltestelle für das Errichten einer Wartehalle geeignet: "Daher werden weniger als 100 Prozent aller Standorte auszustatten sein."

Große Hoffnung machen SWM/MVV der CSU nicht: "Wo immer möglich, streben wir an, den Standard-Typ aufzustellen. Dieser bietet unseren Fahrgästen den größtmöglichen Komfort in Sachen Wetterschutz. Außerdem verfügt nur dieser Typ über die erforderlichen Seitenwände für die Vermarktung, über die die Fertigung, das Aufstellen sowie der Unterhalt der Wartehallen finanziert werden."

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