München trauert um "Mr. Trumpet"

Der große Bandleader starb nur wenige Tage nach seinem letzten runden Geburtstag im Stadtviertel Neuaubing.
Clemens Hagen |
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Gute Freunde: Roy Etzel und die Schwabinger Gisela († 2014).
imago Gute Freunde: Roy Etzel und die Schwabinger Gisela († 2014).

Zu einer Zeit, als amerikanische Bandleader wie Glenn Miller, Duke Ellington und Benny Goodman den Musikgeschmack im Nachkriegs-Deutschland prägten, da erlangte auch ein Mann namens Roy Etzel hierzulande Berühmtheit. Der begnadete Trompeter, der als Hans Joachim Etzel am 6. März 1925 in Breslau auf die Welt gekommen war, starb bereits am 14. Mai in Neuaubing – wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag. Er hinterlässt seine Frau Sonja Etzel, mit der er 56 Jahre verheiratet war. Etzel spielte erst in diversen bekannten deutschen Bigbands – von Kurt Edelhagen (1947 bis 1952) über Max Greger (1957 bis 1962) bis Hugo Strasser (1962 bis 1966) –, bevor er sich mit dem „Soundorchester Roy Etzel“ selbstständig machte.

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Einen viel beachteten Auftritt als Trompeter hatte er in der Filmkomödie Komm mit zur blauen Adria mit Dietmar Schönherr aus dem Jahre 1966, zu dem er den Song „Golden Midnight Sun“ beisteuerte. Etzel trat auch häufig im Fernsehen auf, zum Beispiel Silvester 1963 in der Kabarettsendung Schimpf vor Zwölf der Münchner „Lach- und Schießgesellschaft“. Sein Repertoire umfasste eigene Kompositionen, aber auch Interpretationen von Melodien wie „Il silenzio“, „La Paloma“ oder „Vaya con Dios“, die teilweise erst durch ihn bekannt gemacht wurden.

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Etzel, der das Trompetespielen an der Heeresmusikschule in Frankfurt am Main erlernt hatte, war noch als 80-Jähriger musikalisch voll aktiv. Bereits seit 70ern hatte er sich mit dem Gedanken getragen, sein Leben aufzuschreiben. Im Jahre 2004 erschien seine Autobiografie „Das ist mein Leben“. Etzel lebte fast 50 Jahre lang im Stadtviertel Neuaubing. Kein Wunder, dass ihm die Stadt München zu seinem 90. ein großes Geburtstagsfest bereitete. Allerdings mussten schon da die vielen Gratulanten aus Gesundheitsgründen auf mehrere Tage verteilte werden.

Jetzt trompetet „Mr. Trumpet“ im Himmel mit den Engeln.

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