"München sucht den Radlstar“: CSU lästert über Kampagne

MÜNCHEN - Der Radl-Clown wurde zur Lachnummer – jetzt macht sich die Rathaus-CSU über die neue Radl-Kampagne der Stadt lustig. Fraktionschef Schmid stellt den Sinn von „München sucht den Radlstar“ in Frage.
Ab sofort und noch bis zum 25. Mai sucht die Stadt auf Münchens Straßen den „Radlstar“ (Montag und Dienstag auf dem Rotkreuzplatz). Fahrradfahrer sollen sich mit ihrem Gefährt professionell fotografieren lassen – der Gewinner soll zum Aushängeschild der neuen Kampagne werden. 4000 Euro erhält der neue „Radl-Star“, gesponsert von einem Sporttextilien-Hersteller. Die gesamte Kampagne kostet die Stadt 980000 Euro im Jahr, die Aktionen könnten bis 2013 laufen.
Nach der herben Kritik am Radl-Clown, der Rad-Rüpel verwarnen soll, mokiert sich jetzt CSU-Chef Josef Schmid über den Casting-Wahn: Wer aus einem guten Radstall komme, habe gute Chancen, Münchens Next Top Model Radl-Star zu werden. Wer sich dagegen nicht für schön, sportlich und siegeswillig halte, könne immer noch mit einem geputzten, geölten und gestriegelten Rad glänzen und dabei singen „Radl-Star, Radl-Star, you are my Radl-Star“.
Sachlich kritisiert Schmid, dass dafür „auch Kinderfahrräder für bedürftige Familien und Verkehrs-Schulungen für Kinder und Senioren hätten finanziert werden können, wie wir dies in unserem Änderungsantrag zur Fahrrad-Marketing-Kampagne gefordert hatten. Das hat aber Rot-Grün abgelehnt. Statt das Geld sinnvoll auszugeben, gibt’s Radl-Clowns und Wadl-Castings.“
Schmids Fazit: „Auch hier fragt man sich wieder nach dem Sinn einer solchen Aktion.“