München: Stalkerin verfolgt ihr Opfer bis in sein Bett

Anklage unter anderem wegen Nachstellung: 35-Jährige kommt mit Bewährung davon.
München - Als er mitten in der Nacht erwacht, liegt eine Frau auf ihm und küsst ihn. Für Hassan C. (Namen geändert) ein Albtraum. Denn die Frau, die sich Zugang zu seinem Schlafzimmer verschafft hatte, war die Stalkerin, die ihn seit langem bedrängte. Der Einbruch in sein Schlafzimmer war nur der Höhepunkt einer Reihe von Vorfällen zwischen Januar 2017 und Mai 2020.
Begegnet waren sich die beiden in Sölden. Er machte Skiurlaub, sie stand im Hotel am Empfang. Und verliebte sich offenbar in den Gast aus München. Nachdem sie seine Handynummer in Erfahrung bringen konnte, schickte sie ihm Nachrichten. Aber er reagierte nicht wie gewünscht, sondern erklärte bald, dass er keinen Kontakt zu ihr möchte. Ellen T. zog trotzdem von Österreich nach München, um ihrem Opfer näher zu sein. Immer wieder tauchte sie vor seiner Schwabinger Wohnung, seinem Arbeitsplatz oder an seinem Fitnessstudio auf.
Stalkerin wirft Steine und attackiert eine Nebenbuhlerin
Mal schmiss sie Steine gegen sein Fenster, ein anderes Mal schmierte sie Creme an die Türklinke seiner Wohnung oder Sekundenkleber auf seinen Fahrradsattel. Als er eines Nachts mit einer anderen Frau nach Hause ging, attackierte Ellen T. die Nebenbuhlerin und schlug ihr gegen die Brust.
Im Prozess wirkt die zierliche Frau eher schüchtern, lässt lieber ihren Anwalt Christian Gerber reden. Sie wird zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, soll sich in Therapie begeben – und sich von ihrem Opfer fernhalten.
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