München: Stadt beschließt Änderungen im MVV-Tarifsystem - Neue Ringe

Ab 11. Dezember werden Streifen-, Monatskarten & Co trotzdem erstmal teurer. Im Durchschnitt um knapp drei Prozent. Doch für die Zukunft wird über besserung diskutiert.
Irene Kleber |
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Die Stadt plant ein neues Tarifsystem.
dpa Die Stadt plant ein neues Tarifsystem.

Ab 11. Dezember werden Streifen-, Monatskarten & Co trotzdem erstmal teurer. Im Durchschnitt um knapp drei Prozent. Doch für die Zukunft wird über Besserung diskutiert.

München - Alle Jahre wieder vor Weihnachten macht sie MVV-Fahrern miese Laune: die erwartbare Preiserhöhung für Streifen-, Wochen-, Monatskarten & Co. Um 2,9 Prozent wird’s im Schnitt teurer mit dem Fahrplanwechsel ab 11. Dezember (AZ berichtete).

Heißt: Streifenkarten kosten dann statt 13,50 Euro (statt 13), die IsarCard für den Innen- und Außenbereich im Monat 58,90 Euro (statt 57,70).

Aber in zwei Jahren könnte sich das System grundlegend ändern. Darauf hat sich am Dienstag der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats geeinigt. Demnach soll das MVV-Tarifsystem so modernisiert werden, dass die Preise für möglichst viele Münchner gerechter werden.

Einheitstarif im Gespräch

Aktuell ist der MVV-Plan in vier Zonen (16 Ringe) eingeteilt. Der zentrale Innenraum (etwa vom Marienplatz bis Laim) entspricht zwei Ringen. Der erweiterte Innenraum (etwa vom Marienplatz bis Fröttmaning) vier Ringen. Künftig könnte es statt der an die Ringanzahl angepassten Zeitkarten-Preise einen einheitlichen Tarif geben.

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Umgekehrt basteln die Planer an einem Konzept, das den Außenbereich für Streifenkarten- oder Tagesticket-Nutzer kleinteiliger machen soll. Wer etwa vom Marienplatz bis Aubing (weiße Innenraum-Zone) fährt, zahlt für eine Einzelfahrt aktuell 2,70 Euro. Aber schon die nächste Haltestelle, Puchheim, liegt in der grünen Umland-Zone. Damit verdoppelt sich der Preis auf 5,40 Euro. „Da hagelt es Beschwerden“, erklärt Norbert Specht vom MVV. „Solche Preissprünge werden als extrem ungerecht empfunden.“

Auch das System für die (Drei-Zonen-)Außenraum-Tageskarte könnte sich ändern. Die kostet aktuell 6,40 Euro. Wer aber nur von Gauting nach Starnberg fahren will, durchkreuzt eine Zone, zahlt aber für drei. Getüftelt wird auch an einer „Jugendfreizeitkarte“, einem Sozialtarif, Teilzeitkarten für Gelegenheitsfahrer und Partnerkarten für Abonnenten. Die Rats-CSU fordert außerdem ein Schüler- und Azubi-Ticket, das einen Euro pro Tag kostet – also 365 Euro im Jahr.

Flatrate ist vom Tisch

Aus dem Rennen sind zwei andere Varianten: Einig sind sich die Stadträte, dass es in München keinen „Zeittarif“ geben wird – ein System, bei dem Fahrgäste (wie beim Carsharing) nur die Zeit bezahlen, in der sie Bus, Tram oder U/S-Bahn gefahren sind. Dafür bräuchte es Erfassungssysteme beim Ein- und Ausstieg, was 100 Millionen Euro kosten würde. Ungerecht wäre es obendrein, weil eine (lange) 10-Minuten-S-Bahnstrecke so viel kosten würde, wie eine (kurze) mit der Tram.

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Auch eine MVV-„Flatrate“ ist verworfen – also ein Einheitspreis für den gesamten Verbundraum. Noch prüfen lassen will der Stadtrat aber einen „Entfernungstarif“, bei dem der Preis nach der zurückgelegten Strecke berechnet würde. Dazu soll es ein Pilotprojekt geben.

Bis zum Sommer soll der „Arbeitskreis Tarifstrukturreform“ das neue Ringe-System feinjustieren. Danach kommen die Ergebnisse im Stadtrat auf den Tisch. „Wenn alles gut läuft“, sagt Norbert Specht, „könnte das neue System schon im Dezember 2018 eingeführt werden.

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