München: Spielautomat „frisiert“

Ein 38-Jähriger Serientäter ergaunerte tausende Euro. Mit einem Trick und mit Hilfe von zwei Komplizen, die für ihn Schmiere standen, machte er fette Beute an Spielautomaten in München. Jetzt muss er dafür drei Jahre ins Gefängnis.
von  Abendzeitung
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Ein 38-Jähriger Serientäter ergaunerte tausende Euro. Mit einem Trick und mit Hilfe von zwei Komplizen, die für ihn Schmiere standen, machte er fette Beute an Spielautomaten in München. Jetzt muss er dafür drei Jahre ins Gefängnis.

MÜNCHEN Seit er sitzt, ist es in München zu keiner ähnlichen Straftat mehr gekommen. Die Polizei hatte einem 38-jährigen Türken am Spielautomat das Handwerk gelegt. Der Computerbetrüger wurde jetzt in München zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, seine Komplizen kamen mit Geldstrafen davon.

Er ging geschickt vor – und das in ganz Deutschland. Der 38-Jährige mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen war technisch so versiert, dass er die Software von Geldspielautomaten manipulieren konnte. Dadurch steigerte er seine „Gewinne“ auf mehrere tausend Euro. Seine Spezln, ein 39 Jahre alter Türke und sein Landsmann (43), die in München leben, standen dabei immer Schmiere. Alle drei Männer waren der Polizei bereits wegen Drogen-Delikten bekannt. Für Rauschgift gaben sie vermutlich ihre gesamte Beute gleich wieder aus.

Das ging bis zum Oktober 2008 so. Dann wurde das Trio auf frischer Tat ertappt. In einer Spielothek in der Schwanthalerstraße tüftelte der 38-jährige Haupttäter gerade an einem Automaten, um die Software zu beeinflussen. Was er nicht ahnte: Die Polizei hatte ihn dabei im Visier. Seine zwei Komplizen merkten nichts von der Aktion.

Auch einen Spielautomat in Starnberg knackte er

Weitere Ermittlungen ergaben, dass das Trio schon einmal in München Kasse gemacht hatte, ebenso in einem Spielcenter in Starnberg. Strafrechtlich wurden alle Fälle als ein mehrfaches Vergehen des gewerbsmäßigen Computerbetrugs bewertet. Die Staatsanwaltschaft München I erhob deswegen Anklage, auch einen Raub in Nordrhein-Westfalen legte sie dem 38-Jährigen zur Last.

Jetzt wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Sein 39-jähriger Spezl bekam eine Geldstrafe von 1800 Euro, der andere Komplize muss 5400 Euro zahlen. Seit der Türke in Haft sitzt, kam es in Münchner Spielotheken zu keinem solchen Raub mehr. bb

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