München soll Maibaumvereinen mit Kränen helfen
München - Schon als der Berg-am-Laimer-Maibaumverein das letzte Mal seinen Maibaum aufstellte, hatte er Pech. Denn statt am 1. Mai, wie es seit Jahrzehnten Tradition ist, musste der Verein den Baum zwei Tage zuvor am 29. April aufrichten.
Denn am eigentlichen Feiertag seien alle Termine, an denen die Feuerwehr Zeit gehabt hätte, mit Kran und Drehleiter anzurücken, bereits ausgebucht gewesen. So erzählt es Fabian Ewald, der Vorsitzende des Vereins, der außerdem für die CSU im Stadtrat sitzt.
Stadt soll 2022 selbst Kräne und Drehleitern anmieten
Weil ein Maibaum allerdings Mai- und nicht Aprilbaum heißt, weil nächstes Jahr, wenn Corona (hoffentlich) vorbei ist, viele Vereine ihre Feste nachholen wollen - und weil dann die Feuerwehr wohl noch mehr zu tun hat als sonst, will Ewald diese Woche einen Antrag in den Stadtrat einreichen.
Die Stadt, fordert er, soll die Münchner Feuerwehr und die Vereine am 1. Mai unterstützen, indem sie selbst Kräne und Drehleitern anmietet.
Denn das Problem sei nicht, dass es zu wenig Feuerwehrleute gäbe, die die Bäume aufstellen - sondern zu wenig Equipment: "Vor allem Kräne sind Mangelware." Dabei feiern viele Maibaumvereine inzwischen gar nicht mehr jedes Jahr ein Maibaumfest.
Maibäume werden kaum noch per Hand aufgestellt
Vor Corona bekamen meist die Vereine einen Termin, die sich frühzeitig anmeldeten, sagt Ewald. Die anderen mussten ihr Fest verschieben. Für 2022 fürchtet Ewald einen noch größeren Andrang und dass es womöglich noch mehr April-Feiern geben muss, wenn die Stadt nicht aushilft.
Dass die Vereine selbst Kräne mieten, komme für die meisten nicht in Frage. "Die Miete für einen Baukran kann im vierstelligen Bereich liegen", sagt Ewald. Für viele Vereine sei das zu teuer. Per Hand werden in München laut Ewald kaum noch Bäume aufgestellt. Denn dafür seien mindestens 30 Mann nötig. Und wenn Wohnungen drum herum stehen, werde es auch mit der Genehmigung schwer.