München schwitzt: Tipps gegen die Bullenhitze

36 Grad und es wird noch heißer: die Textzeile der Band 2raumwohnung scheint in München gerade Wirklichkeit zu werden. Um möglichst unangestrengt durch die Hitze zu kommen, hier ein paar Tipps für den Alltag.
von  az
Mehr als 30 Grad in der Stadt: Die Münchner genießen den Sommer.
Mehr als 30 Grad in der Stadt: Die Münchner genießen den Sommer. © Lisa Marie Albrecht

36 Grad und es wird noch heißer: die Textzeile der Band 2raumwohnung scheint in München gerade Wirklichkeit zu werden. Die Stadt schwitz. Um möglichst unangestrengt durch die Hitze zu kommen, hier ein paar Tipps für den Alltag.

Gräfelfing - Deutschland schwitzt um die Wette: die Temperaturen klettern auf fast 40 Grad. Die heißen, schwülen Temperaturen verlangen Körper und Kreislauf einiges ab, egal ob alt oder jung. Die AZ zeigt ein paar hilfreiche Tipps, wie Sie gut durch die heißen Tage kommen.

Was natürlich immer hilft, ist ein Besuch im Schwimmbad oder am See. Beim Schwimmen lässt's sich herrlich entspannen. Fachleute raten aber, sich nicht direkt ins Wasser zu stürzen. Besser man gleitet langsam hinein. So kann sich ein aufgeheizter Körper an die Kühle gewöhnen.

Das wichtigste: Trinken! Und damit ist nicht die Radlermaß im Biergarten gemeint. Wasser sollte man in diesen Tagen nicht nur von außen an sich lassen, sondern auch von innen. Durch die extreme Hitze gerät der Körper mehr und schneller ins Schwitzen als sonst. Dadurch geht eine Menge Flüssigkeit verloren. Trinken ist bei Hitze somit das A und O!

Wer kein Wasser mehr sehen kann, dem rät der Arzt zu Tee oder gut verdünnten Säfte. „Stille Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees, sowie Obst- und Gemüsesäfte mit 100-prozentigem Fruchtanteil sind die richtigen Getränke“, erklärt Thomas Rapp vom Menüservice der Malteser. Hierbei gilt es zu beachten: Wasser und Saftschorlen sollten nicht eiskalt runtergeschüttet werden. Die kalte Flüssikeit im Körper strengt den Organismus eher an, als dass sie ihn kühlt.

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Was Sie in der Mittagssonne besser bleiben lassen, ist sporteln. Experten raten dazu, körperliche Freizeitaktivitäten auf die Abendstunden zu verschieben. Tagsüber im Schatten faulenzen ist bis dahin genau das Richtige.

Ein Überblick, worauf Verbraucher während der Hitzetage achten sollten:

 

 

Im Auto

 

An heißen Tagen kann der Tank im Auto zur Gefahr werden. Benzin und Diesel dehnen sich bei hohen Temperaturen aus. "Der Kraftstoff kann über die Tanklüftung entweichen und sich im schlimmsten Fall entzünden", sagt Constantin Hack vom ACE. 50 Liter Sprit können sich im Hochsommer um etwa einen Liter ausdehnen. Mindestens umso viel weniger sollten Autofahrer tanken. Wenn die Zapfpistole automatisch kein Benzin mehr gibt, sollte auf keinen Fall mehr Kraftstoff in den Tank gegeben werden.

 

Im Garten

 

Wer mittags gießt, verbrennt seine Pflanzen. Denn Wassertropfen auf den Pflanzen wirken in der Sonne wie Brenngläser. Außerdem kann während der Mittagszeit 90 Prozent der Feuchtigkeit nach dem Beregnen einer Rasenfläche wieder verdunsten. Am Morgen werden dem Boden laut Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) nur 25 bis 30 Prozent entzogen. Die beste Zeit zum Gießen ist laut dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) zwischen 3.00 und 4.00 Uhr morgens. Dann hat der Boden seine maximale Abkühlung erreicht. Aber natürlich geht es auch noch gut ein paar Stunden später.

 

Auf dem Balkon

 

Sonnenschirme spenden nicht nur Schatten, sie schützen auch vor einem Sonnenbrand. Der Licht- oder UV-Schutzfaktor des Stoffs liegt am besten zwischen 60 und 80, rät Gerd Engelhardt vom Tüv Rheinland. Hierbei handelt es sich um spezielle UV-Schutz-Textilien. Laut der Deutsche Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention kann ein üblicher Sonnenschirm nur einen Schutzfaktor von 5 haben. Zum Vergleich: Das Laub von Bäumen schafft einen Wert zwischen 5 und 15, ein leichtes weißes Shirt 10 und dicht gewebte, dunklere Baumwollkleidung über 20.

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Im Haus

 

Frisch gewaschene Kleidung ist eine alternative Klimaanlage: Wird der nasse Stoff im Wohnraum getrocknet, entsteht Verdunstungskälte - und die hält zum Beispiel nachts das Schlafzimmer kühler. Dazu rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin. An heißen Sommertagen ist es außerdem gut, bereits am Morgen lichtdichte Vorhänge oder Rollläden herunterzulassen. Scheint die Sonne ungefiltert durch die Fenster, wird es in den Räumen heiß. Gelüftet wird nur nachts und am frühen Morgen.

 

Im Büro

 

Hier sollte es nicht mehr als 26 Grad warm sein. Darauf weist das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (Ifaa) hin. Dieser Wert ist in den technischen Regeln festgelegt, welche die Arbeitsstättenordnung konkretisieren. Er ist ein Richtwert und rechtlich für den Arbeitgeber nicht bindend. Alles was über 26 Grad hinausgeht, wird für Beschäftigte in der Regel sehr belastend. Um es im Sommer halbwegs angenehm im Büro zu haben, sollten Berufstätige am besten in den frühen Morgenstunden lüften und die Jalousien ansonsten weitestgehend geschlossen halten.

 

Im Park

 

Auch fleischlose Lebensmittel wie Käse und Gemüse lassen sich prima grillen. Neben speziellem festen Grillkäse kann auch Weichkäse auf den Rost. Darauf weist die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft hin. Dafür wird der Weichkäse einfach in Alufolie gepackt - und mit weiteren Zutaten aufgepeppt. So lässt sich die Käsesorte Romadur mit vorgegarten Kartoffelhälften verpacken. Ein weiterer Tipp der Experten: Blauschimmelkäse mit Fenchel und Birne im Alupäckchen grillen. Für einen vegetarischen Spieß werden Käse, vorgekochte Kartoffeln, Zucchini, Kräuterseitlinge, Netzmelone und Datteln in Stücke geschnitten, abwechselnd aufgespießt.

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Unterwegs

 

Grundsätzlich gilt im Sommer, die Augen vor UV-Strahlen zu schützen. Aber dunklere Gläser bei Sonnenbrillen sind nicht zwangsläufig sicherer. Denn die Tönung entscheidet über den Blend-, nicht aber über den UV-Schutz. Wichtig ist deshalb, vor dem Kauf zu prüfen, ob die Brille ein CE-Kennzeichen hat, das in Europa Pflicht ist. Mit dieser Kennzeichnung gibt der Hersteller an, dass die Brille einen UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer hat, erklärt die Stiftung Warentest. Allerdings kann schädliches Licht bis 400 Nanometer reichen. Eine zusätzliche Kennzeichnung UV400 gibt an, dass Strahlen bis zu dieser Wellenlänge blockiert werden.

 

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