München: Schrebergarten-Serieneinbrecher gefasst

Seit September hat ein Serieneinbrecher in Schrebergärten sein Unwesen getrieben. Er hat Schlüssel gestohlen und ist dann in die Häuser der Kleingärtner eingebrochen. Nun konnte ihn die Polizei fassen.
von  Ralph Hub

München - Die Garten-Saison ist vorüber und für den 29-Jährigen aus München auch die Einbruchssaison. Er sitzt in der JVA in Stadelheim in Untersuchungshaft. Die Kripo wirft ihm 30 Einbrüche vor. Seine Masche war es, den Opfern die Wohnungsschlüssel zu stehlen, während die ihre Schrebergärten in Ordnung brachten.

Erst im Sommer war der Münchner aus dem Gefängnis entlassen worden. Er hatte eine Haftstrafe wegen Einbruchdiebstahl abgesessen. Jetzt drohen ihm wieder mehrere Jahre Gefängnis. Im September, kurz nach der Haftentlassung des 29-Jährigen, begann die Serie. Betroffen waren Gärtner in der Au, Moosach, Pasing, Berg am Laim, Untergiesing und Germering. „Im Prinzip war das gesamte Stadtgebiet betroffen“, sagt Polizeisprecher Benjamin Castro Tellez.

Der Täter ging immer nach derselben Masche vor. Er trieb sich in Kleingartenanlagen herum. Er suchte nach Leuten, die abgelenkt waren. Während die Hobbygärtner Unkraut jäteten oder die letzten Äpfel vom Baum pflückten, schnappte sich der Münchner deren Taschen, um an Schlüssel zu kommen. So wie lief es auch am 4. Oktober in der Au. Der Einbrecher schlich sich in das Gartenhäuschen einer 71-Jährigen und schnappte sich deren Handtasche. Dabei fielen ihm ein Schlüsselbund und ein Ausweis mit Adresse in die Hände. Während die Rentnerin am Garteln war, fuhr der 29- Jährige laut Polizei zu deren Wohnung am Maria-Hilf-Platz und stahl dort Schmuck für mehrere Tausend Euro.

30 Straftaten sollen auf sein Konto gehen

Einen Tag später war der Täter in der Kleingartenanlage in Berg am Laim aktiv. Ein Ehepaar pflegte seinen Garten. Ihr Wagen stand unversperrt am Parkplatz nahe der Echardinger Straße. Der Täter schnappte sich den Schlüssel aus dem Auto und fuhr ins Westend. In der Wohnung fielen ihm mehrere Tausend Euro in die Hände, mit dener er verschwand.

30 Einbrüche legt die Kripo dem 29-jährigen Münchner zur Last. Der Schaden wird auf über 100 000 Euro geschätzt. An Tatorten wurden DNS und Fingerabdrücke sichergestellt. Weil der 28-Jährige vorbestraft ist, war er in der Datenbank der Polizei gespeichert. Am Dienstag nahmen Fahnder der PI 47 (Milbertshofen) den Verdächtigen am Carl-Orff-Bogen fest. Ein Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl.

Der 29-Jährige ist geständig. Leugnen hätte ihm auch nicht viel gebracht. Bei seiner Festnahme hatte er Einbruchswerkzeug, Geld und Schmuck im Rucksack.     

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