München: "Schauts auf, da Tod kummt"
München - Genau vor 200 Jahren hat sich in München ein folgenschweres Unglück ereignet: Beim Einsturz einer Isarbrücke – ungefähr an der Stelle, wo heute die Ludwigsbrücke steht – kamen am 13. September 1813 rund 100 Menschen ums Leben.
An diesem Tag war die Isar ein reißender Strom. Das Hochwasser hatte zahlreiche Schaulustige angelockt. Sie wollten sehen, wie die „Kaiserwirtschaft“ von den Fluten weggerissen wird. Doch das Naturspektakel geriet zur Katastrophe.
Ein Pfeiler gab den Wassermassen nach, drei Bogen folgten – die Menschen wurden in den Tod gerissen. In seinem „Reiseführer für Münchner“ über die Isarvorstadt berichtet der Autor Martin Arz von einer gruseligen Legende.
Demnach soll eine Totengräberfrau, die mit ihrem Schubkarren ein Kruzifix über die Isarbrücke rollte, den Gaffenden noch kurz vor dem Einsturz noch scherzhaft zugerufen haben: „Schauts auf, da Tod kummt.“
Nach dem Unglück wurde zunächst nur eine Notbrücke errichtet. Erst zehn Jahre später begann der Neubau der äußeren Brücke unter Leo von Klenzes Direktion und nach den Plänen des damaligen Stadtbaurates Carl Probst. Zu Ehren Königs Ludwig I. wurde die 1828 eingeweihte Konstruktion „Ludwigsbrücke“ genannt. Der heutige Bau ist eine 1934/35 durchgeführte Erneuerung einer Brücke aus dem Jahr 1891.
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