München: Schädel mit Hammer eingeschlagen - Fünf Männer vor Gericht

Es begann mit einer Grillfeier – und endete mit einem Gewaltexzess. Fünf Männer sind nach dem Tod einer Frau und dem Fund ihrer mumifizierten Leiche jetzt verurteilt worden. Zwei von ihnen müssen lange hinter Gitter.
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Die beiden wegen Mordes angeklagten Männer sitzen in einem Gerichtssaal vom Landgericht neben einer Dolmetscherin.
dpa Die beiden wegen Mordes angeklagten Männer sitzen in einem Gerichtssaal vom Landgericht neben einer Dolmetscherin.

München - Im Prozess um eine ermordete Frau, deren mumifizierte Leiche in München ausgegraben wurde, ist ein Hauptangeklagter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt worden.

Gegen den anderen Hauptangeklagten verhängte die Strafkammer des Landgerichts München I am Mittwoch eine Haftstrafe von elf Jahren wegen Totschlags. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die beiden Polen ihr Opfer im Juli 2015 zuerst gewürgt und mit einem Hammer geschlagen hatten. Anschließend ließen sie die Frau mit weiteren Komplizen auf einem alten Firmengelände in München verschwinden.

Zwei weitere polnische Männer wurden zu Haftstrafen wegen Strafvereitelung von jeweils einem Jahr und zehn Monaten sowie zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Ein dritter muss wegen gefährlicher Körperverletzung ein Jahr und neun Monate ins Gefängnis. Die Leiche war im September 2016 bei Bauarbeiten entdeckt worden.

Täter versteckten die Leiche in einem Schacht

Die Rekonstruktion des Tathergangs sei schwierig gewesen, auch weil die Angeklagten sich bei den Vernehmungen gegenseitig widersprochen hätten, sagte der Vorsitzende Richter. Nach Überzeugung des Gerichts war bei einer Grillfeier am 6. Juli 2015, bei der reichlich Alkohol floss, zwischen den Männern und dem Opfer ein Streit ausgebrochen. Die Frau sei eifersüchtig gewesen, es sei zu einem "Austausch von Beleidigungen" gekommen, schilderte der Vorsitzende Richter.

Ein 45-Jähriger schlug der Frau schließlich ins Gesicht und trat ihr gegen den Kopf, woraufhin sie mehrere Zähne verlor. Er wurde jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Einer der beiden späteren Hauptangeklagten, der 39-jährige damalige Lebensgefährte der Frau, habe sie zudem gewürgt, bis sie nur noch röchelte. Er habe daraufhin beschlossen, dass man "es jetzt zu Ende bringen" müsse, schilderte der Vorsitzende Richter.

Mit dem 38 Jahre alten zweiten Haupttäter kehrte der 39-Jährige zu dem Opfer zurück, schlug ihren Kopf auf den Boden und würgte sie erneut. Sein Kumpan schlug ihr schließlich mit einem Hammer gegen den Kopf. Etwa drei Tage später warfen die beiden Männer mit zwei Komplizen die Leiche der Frau in einen Schacht auf dem Firmengelände.

Nach Überzeugung des Gerichts starb das Opfer infolge des Würgens – nicht durch den Schlag gegen den Kopf. Die beiden Haupttäter hatten am Mittwoch vor der Urteilsverkündung gesagt, dass ihnen leid täte, was passiert sei. Die Staatsanwaltschaft hatte für beide Männer lebenslang gefordert. Der 39-Jährige soll zudem in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden.

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