München reißt ab: Fotoausstellung in der Sendlinger Kulturschmiede

Eine ungewöhnliche Perspektive auf unsere Stadt ist noch diese Woche in einer Fotoausstellung in der Sendlinger Kulturschmiede zu sehen.
von  Felix Müller
Abriss 2000: Blick auf den mittelalterlichen Löwenturm am Rindermarkt: Hier wird er von seiner Einbauung aus Nachkriegszeit befreit. Heute steht er völlig frei am Rindermarkt.
Abriss 2000: Blick auf den mittelalterlichen Löwenturm am Rindermarkt: Hier wird er von seiner Einbauung aus Nachkriegszeit befreit. Heute steht er völlig frei am Rindermarkt. © Franz Will

München - München gilt nicht gerade als Stadt in rasanter Veränderung. Und auch Bilder vom Abriss sind nicht unbedingt das, was Besucher und Bewohner sofort im Kopf haben. Dabei lohnt sich dieser spezielle Blick besonders – wie noch diese Woche eine Ausstellung mit Fotos von Franz Will in der Sendlinger Kulturschmiede zeigt.

Foto-Ausstellung von Franz Will: Wenn der Blick auf bis dahin verstellte Gebäude frei wird

Will ist 68 – und seit Jahrzehnten begeisterter Chronist vom Abbruch Münchner Häuser. Nach dem Krieg habe es noch so viele Abbruchhäuser gegeben, erzählt er im Gespräch mit der AZ.

Auch heute sei es doch noch so, dass die Menschen stehenblieben, "ein kleiner Schock, plötzlich ist ein Haus weg", wenn sie bemerkten, dass abgerissen wird. Dabei fasziniert ihn besonders, welche Blicke oft frei werden – ungewohnte Perspektiven auf Gebäude, die bis dahin eben verstellt waren.

Münchnerisch sind aber nicht nur seine Objekte – sondern auch seine Objektive. "Meine Bilder sind mit alten, analogen Objektiven aufgenommen", betont er. "Die vor 60 Jahren auch in München von Steinheil, Rodenstock, Enna oder Agfa gebaut wurden."


Die Ausstellung in der Sendlinger Kulturschmiede hat diese Woche noch zwei Mal geöffnet. Am Donnerstag,(23. Februar) ab 18 Uhr und am Samstag (25. Februar) ab 15 Uhr. Um 19 Uhr Finissage mit Bahar Türker (klassische Gitarre).

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