München: Red Bull will in den Olympiapark

Der österreichische Getränke-Gigant hat seine Pläne der Stadt offenbart – und die ist gar nicht abgeneigt. Standort der geplanten Halle für Eishockey und Basketball: am alten Radstadion.  
von  jga, kby, tse
Den EHC Red Bull München plagen nun Verletzungssorgen.
Den EHC Red Bull München plagen nun Verletzungssorgen. © ho

Der österreichische Getränke-Gigant hat seine Pläne der Stadt offenbart – und die ist gar nicht abgeneigt. Standort der geplanten Halle für Eishockey und Basketball: am alten Radstadion.

 München - Er ist feuerrot, pappsüß und scharrt schon mit den Hufen. Der Bulle von Austria – der österreichische Energy-Drink-Hersteller Red Bull – will im Olympiapark eine neue, 10000 Zuschauer fassende Multifunktionshalle für Basketball und Eishockey bauen. Die „Event-Arena“, das alte Olympia-Radstadion, soll dafür weichen. In einem sogenannten Letter of Intend hat Red Bull der Stadt seine Pläne offenbart.

Einzige Bedingung: Die Stadt soll dafür das abgeräumte Grundstück des Radstadions bereitstellen. Für Bau (ca. 100 Millionen Euro) und Unterhalt käme Red Bull auf. Die Fraktionen im Stadtrat haben schon Zustimmung signalisiert. Bereits im Dezember 2012 hat’s dazu einen Stadtratsbeschluss gegeben, eine neue Multi-Sporthalle zu bauen. Seither liefen im Hintergrund Gespräche. Dazu kommt: Der FC Bayern, der derzeit noch im Auslaufmodell Audi Dome seine Spiele austrägt, und ohnehin Ausschau hält nach einer neuen Spielstätte, ist von diesen Plänen sehr angetan.

Der Bulle und die Bayern – beide ziehen hier an einem Strang. Das finale Bekenntnis von Red Bull zum Münchner Eishockey-Verein EHC – die Österreicher investieren 2 Millionen Euro in die alte Olympia-Eishalle in den kommenden drei Jahren – kam nach AZ-Informationen auch deswegen zustande, weil der FC Bayern seine Kooperation angekündigt hat. So wie’s ausschaut, werden beide Vereine künftig wohl auf mehreren Ebenen kooperieren.

Die Lösung „neue Halle auf altem Radstadion-Gelände“ böte für alle Beteiligten viele Vorteile: Ein Neubau anstelle des bestehenden Eisstadions hätte mindestens eine unbespielbare Saison für den EHC bedeutet. Weshalb Red Bull schon seine Fühler nach Leipzig ausgestreckt haben soll – um Druck zu erzeugen? Auch der Olympiapark wäre froh, wenn Eishockey im Park bleiben – und Basketball dazukommen könnte.

„Wir sind froh, dass sich das ganze Projekt in Richtung Olympiapark entwickelt“, sagt Park-Sprecher Arno Hartung zur AZ. „Seit dem Auszug des Fußballs sind wir da ja ein gebranntes Kind.“ Und auch Olympia 2022 wäre durch diese Lösung nicht verbaut. München bräuchte eh drei Eishallen: Olympiahalle (Eislauf), neue Multifunktionshalle (Eishockey Männer) und umgebautes Eisstadion (Eishockey Frauen). Zuvor entscheidet aber der Bürger – beim Olympia-Bürgerentscheid am 10. November.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.