München: Paulskirche in Panik - Opfer schildern ihre Erlebnisse im Prozess
München - Immer wieder stockt Carola Z. (Name geändert), schluchzt kurz und fährt dann in ihrer Erzählung fort. Die 31-Jährige ist eines von 32 Opfern, die bei einer Panik während des Gottesdienstes am Ostersamstag in der Paulskirche verletzt wurden. Sie sei gestürzt, andere wären über sie hinweg gestiegen. Allein die Erinnerung treibt ihr erneut Tränen in die Augen.
Erinnerung an schreckliche Momente der Panik
Hämatome am Knie habe sie bei dem Sturz davon getragen. Zwei Monate habe sie zudem unter Rückenschmerzen gelitten. Doch ihre körperlichen Schmerzen sind überstanden. Was bleibt, ist die Erinnerung an die schrecklichen Momente der Panik. "Ich hatte Angst, das nicht zu überleben", sagt sie im Zeugenstand.
Und diese Todesangst sei später immer wieder in ihr hochgekommen. Sie habe danach auch an Schlafstörungen gelitten. Seit Ostersamstag sei sie deshalb nicht wieder in der Paulskirche gewesen.
Panik in Paulskirche in München - Zeugen berichten
Mit ihrer Angst vor einem Terroranschlag war Carola Z. an diesem 20. April nicht alleine. Eine weitere Zeugin, eine 49-jährige Hausmeisterin, berichtet, dass jemand "Bombe, Bombe" gerufen habe. Auch den Ruf "Allahu Akbar" habe sie gehört.
Diesen Ruf hat laut der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft Mohamed B. (37) ausgestoßen. Der Mann soll an paranoider Schizophrenie leiden. Er habe mit Pflastersteinen bewaffnet die Kirche stürmen wollen. Die Ermittler halten ihn für gefährlich. Er soll dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden.
Nach ihrer Aussage fließen zwar noch ein paar Tränen, aber Carola Z. wirkt im AZ-Gespräch erleichtert, dass sie ihren Part der juristischen Aufarbeitung hinter sich hat.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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