München packt an: 170 Tonnen Hilfe für Kiew

Schlafsäcke, Isomatten, Konserven und Babynahrung - insgesamt 170 Tonnen an Hilfsgütern hat die Stadt besorgt, um Kiew zu unterstützen.
von  AZ
Oberbürgermeister Dieter Reiter (Dritter von links) in Riem - die Konserven und weitere Güter wurden durch Spenden finanziert.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (Dritter von links) in Riem - die Konserven und weitere Güter wurden durch Spenden finanziert. © Sigi Müller

München - Auf sieben Zugwaggons fahren die Hilfsgüter nun fünf Tage lang von München aus in die Ukraine. Am Montag hat die Feuerwehr die Container in der Messe zusammengepackt.

Entstanden sei die Idee, einen ganzen Zug nach Kiew zu schicken, vergangenen Mittwoch, schildert Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Denn die Hilfsbereitschaft der Münchner sei so überragend, dass einzelne Sprinter auf den Weg schicken, nicht mehr reiche.

Münchner spendeten mehr als eine Million Euro

Die Waren, die sich jetzt auf den Weg machen, haben einen Wert von knapp einer Million Euro. Insgesamt seien auf das Spendenkonto der Stadt 1,7 Millionen Euro eingegangen, sagt Reiter. Er kündigt an, den Stadtrat zu bitten, dass auch die Stadt eine Million Euro spendet.

Bis jetzt seien etwa 1.800 geflüchtete Ukrainer nach München gekommen. Reiter rechnet damit, dass es 10.000 bis 12.000 werden können. Am Wochenende wurden Hunderte kurzfristig im Luisen-Gymnasium untergebracht, aber dort können sie nur eine Woche lang bleiben. Die Stadt mietet deshalb Hotels an und sie hat auch die fünf Leichtbauhallen wieder aus dem Lager geholt.

Stadt sucht derzeit ausreichend Unterkünfte

Diese baute die Stadt bereits vor Jahren auf, als Tausende Menschen vor dem Krieg in Syrien flohen. Jeweils 250 Personen haben in den Hallen Platz. Doch weil das wahrscheinlich nicht ausreicht, ist das Schulreferat auf der Suche nach weiteren Schulen. Auch ein Ankunftszentrum will die Stadt laut Reiter am Hauptbahnhof aufbauen. Als "Notnagel" sei es denkbar, in der Messe Betten aufzubauen.

Außerdem haben sich, so Reiter, Tausende Münchner gemeldet, die bei sich daheim Schlafplätze anbieten. Eine davon ist Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). Noch seien bei ihr keine Geflüchteten angekommen, jedoch sei das Gästezimmer bereits vorbereitet, sagt sie.

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