München: Nach Geldtransporter-Coup - Komplize vor Gericht

Vor mehr als zwei Jahren haben Fahrer eines Geldtransporters mehr als eine Millionen Euro geklaut und sich damit aus dem Staub gemacht. Der Fahrer sitzt bereits hinter Gittern, ab Mittwoch steht sein Komplize vor Gericht. Von der Beute fehlt noch immer jede Spur.
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Der Fall wird am Landgericht München I verhandelt. (Archivbild)
Sven Hoppe/dpa Der Fall wird am Landgericht München I verhandelt. (Archivbild)

München - Es war ein großer Coup: Rijad K., eines Geldtransporters, soll vor zwei Jahren mit mehr als einer Million Euro abgehauen sein. Erst an der serbischen Grenze wurde er von der Polizei gefasst. Von der Beute fehlt seitdem aber jede Spur.

Geldtransporter-Coup: Fahrer zu fünf Jahren Haft verurteilt

Am Mittwoch (9.00 Uhr) startet am Landgericht München I die Verhandlung gegen den mutmaßlichen Komplizen des Mannes. Die Staatsanwaltschaft hofft auf Hinweise, wohin das Geld verschwunden ist. Gegen den 24-Jährigen wurde Anklage wegen Diebstahls in Mittäterschaft in einem besonders schweren Fall erhoben.

Der Vorwurf: Die beiden Männer hätten sich zu der Tat verabredet. Der Fahrer habe seinen Komplizen über den ersten Stopp des Geldtransporters informiert, an dem seine Kollegen ausstiegen und ihn allein im Transporter zurückließen. Die beiden sollen das Bargeld in zwei Sporttaschen gepackt haben und damit verschwunden sein. Bereits Ende vergangenen Jahres wurde der Fahrer des Geldtransporters zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er legte jedoch Revision gegen das Urteil ein.

Schon in den Jahren zuvor war Rijad K. immer wieder mit kleineren Gaunereien aufgefallen. Mal waren es Diebstähle, mal eine Schlägerei. Alles keine schweren Straftaten, doch im Dezember 2015 wurde er von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt. Das heißt, seine Fingerabdrücke wurden genommen und Fotos angefertigt. Die Daten wurden anschließend im Polizeicomputer erfasst und gespeichert.

Warum flog Rijad K. nicht auf?

Trotzdem gelang es Rijad K. als Zeitarbeiter bei der Geldtransportfirma Prosegur anzuheuern. Seit einiger Zeit arbeitete er für das Unternehmen als Fahrer. Wie er es durch die interne Sicherheitsüberprüfung geschafft hat, ohne aufzufliegen, ist noch nicht geklärt.

Als Fahrer eines Geldtransporters bekam er eine genaue Einweisung in die Sicherheitstechnik der Fahrzeuge. Die Autos sind gepanzert, mit GPS ausgerüstet, mit automatischen Überwachungskameras, Wegfahrsperren, und verschiedenen Alarm- und Kontrollsystemen. Sie sollen die Transporte vor Überfällen von Außen schützen. Doch in diesem Fall war der Dieb ein Mitarbeiter.

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